Akademik

projektive Tests
projektive Tẹsts,
 
projektive Verfahren, Bezeichnung für solche psychodiagnostische Verfahren, die darauf abzielen, die inneren Strebungen eines Menschen, wie sie sich in seinen Wahrnehmungen, Schilderungen oder Gestaltungen als Projektionen ausdrücken, sichtbar zu machen. Projektive Tests bestehen daher aus unstrukturiertem Material wie Klecksfiguren (z. B. Rorschach-Test), unscharfen szenischen Bildern (z. B. thematischer Apperzeptionstest), angefangenen Sätzen (Satzergänzungstests) oder Zeichnungen (z. B. Wartegg-Zeichentest), aus Gestaltungsaufgaben mit Spielmaterial (z. B. Scenotest) oder aus Zeichen- und Malaufgaben (z. B. Darstellung der eigenen Familie als Tiergestalten). - Da die projektiven Tests im Gegensatz zu den psychometrischen Tests den Kriterien für psychologische Messungen (u. a. denen der Objektivität, Reliabilität und Validität) nur unvollkommen gerecht werden, ist die Anwendung von projektiven Tests zur Begründung einer Diagnose wissenschaftlich sehr umstritten. Projektive Tests werden daher vorwiegend als Explorationshilfe und zur Eingrenzung einer psychologischen Diagnose eingesetzt.

Universal-Lexikon. 2012.