Rạstenburg,
polnisch Kętrzyn ['kɛntʃin], Kreisstadt in der Woiwodschaft Ermland-Masuren (bis 1998 Stadt in der aufgelösten Woiwodschaft Olsztyn [Allenstein]), Polen, im ehemaligen Ostpreußen, 30 000 Einwohner; Nahrungsmittel-, elektrotechnische, Bekleidungs- und Holzindustrie.
Wehrmauern (Ende des 14. Jahrhunderts; 1958-62 teilweise rekonstruiert); gotische Pfarrkirche Sankt Georg (14. Jahrhundert, 1470 und nach 1500 verändert); Ordensburg (um 1370, umgebaut im 17. Jahrhundert, nach Kriegszerstörungen 1967 wiederhergestellt; Museum).
Um die etwa 1329 vom Deutschen Orden angelegte Burg entwickelte sich eine Siedlung, die 1357 Stadtrecht erhielt. Rastenburg kam 1945 unter polnische Verwaltung; seine Zugehörigkeit zu Polen wurde durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14. 11. 1990 anerkannt.
Bei Rastenburg befand sich Hitlers Hauptquartier Wolfsschanze, das ihm 1941-44 (abgesehen von zeitweiliger Nutzung der Anlage »Werwolf« bei Winniza in der Ukraine) als Befehlsstelle im Krieg gegen die Sowjetunion diente. Hier fand am 20. 7. 1944 das gescheiterte Attentat von C. Schenk Graf von Stauffenberg auf Hitler statt. Die Wolfsschanze wurde am 20. 11. 1944 aufgegeben und anschließend gesprengt (Ruinen der mächtigen Bunker blieben erhalten).
Universal-Lexikon. 2012.