Religionsphänomenologie,
Teildisziplin der Religionswissenschaft, die sich mit der vergleichenden Analyse der Ausdrucksweisen und Erscheinungsformen (Phänomene) religiösen Lebens befasst. Zu ihren Gegenständen zählen alle Manifestationen des »Heiligen« in den Bereichen des Raumes, der Zeit, des Menschen und seiner Gemeinschaften, ferner Realisationen des Heiligen in bestimmten Handlungen, im Mythos und in den heiligen Schriften. Aufgabe der Religionsphänomenologie ist ferner die vergleichende Erfassung der religiösen Vorstellungswelt, zu der Gottesglaube, Urzeit, Endzeit und Jenseits gehören. - Bahnbrechend für die Anerkennung der Religionsphänomenologie als eines möglichen Ansatzes in der systematischen Religionswissenschaft war die »Phänomenologie der Religion« (1933) von G. van der Leeuw. Auf dem Gebiet der Religionsphänomenologie arbeiteten u. a. R. Otto, W. Heiler, J. Wach und M. Eliade.
Universal-Lexikon. 2012.