Richier
[ri'ʃje], Germaine, französische Bildhauerin und Grafikerin, * Grans (bei Arles) 16. 9. 1904, ✝ Montpellier 31. 7. 1959; Schülerin von É.-A. Bourdelle. 1939-45 lebte sie vorwiegend in der Schweiz, wo sie ihre eigene plastische Form entwickelte. Sie gestaltete bizarre, häufig mit Draht verspannte Figuren mit starken Verformungen und aufgerissenen Oberflächen (»Das Krallenwesen«, 1952; Köln, Museum Ludwig). Es sind fantastische Mischwesen, die symbolhaft die Entfremdung und Gefährdung des Menschen darstellen und auch religiöse Bildvorstellungen umfassen (Kruzifix in Assy, um 1950). In späteren Arbeiten führte Richier das Körperliche immer mehr auf einfachste, zeichenhafte Elemente zurück. Sie schuf Radierungen und illustrierte u. a. Werke von A. Rimbaud.
J. Casson: G. R. (London 1961);
Universal-Lexikon. 2012.