Rondộnia
[nach dem brasilianischen General und Forscher Cândido Mariano da Silva Rondon, * 1865, ✝ 1958], bis 1956 Guaporẹ́, Bundesstaat in Brasilien, an der Grenze zu Bolivien, 238 513 km2, (1996) 1,23 Mio. Einwohner (1950: 37 000, 1970: 111 100, 1980: 491 100); Hauptstadt ist Pôrto Velho. Rondônia liegt im Südwesten Amazoniens und auf der Nordabdachung des Brasilianischen Berglandes (auf den Hochflächen finden sich Campos cerrados); Zinnerzabbau (seit 1958; Seifenlagerstätten), Goldgewinnung; Holzeinschlag, Waldsammelwirtschaft (Kautschuk, Paranüsse). Seit 1975 wurden zahlreiche staatliche Agrarkolonisationsprojekte (besonders für Kleinbauern) durchgeführt, v. a. an der Straße von Cuiabá nach Pôrto Velho; Anbau von Reis, Kakao, Kaffee, Mais, Maniok. Durch starke Zuwanderung, v. a. aus Zentral, Süd- und Südostbrasilien, entstanden spontane Niederlassungen, die die Schutzgebiete für Indianer (rd. 25 000 km2) bedrohen. Die Mamoré-Madeira-Bahnlinie (zur Umgehung von Stromschnellen) von Guajará-Mirim nach Pôrto Velho wurde bis 1913 für den Abtransport von Kautschuk angelegt. - Rondônia, 1943 aus Teilen der Bundesstaaten Amazonas und Mato Grosso gebildet, war bis 1981 Bundesterritorium.
M. Coy: Regionalentwicklung u. regionale Entwicklungsplanung an der Peripherie in Amazonien (1988).
Universal-Lexikon. 2012.