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Schlupfwespen
Schlupfwespen,
 
1) im weiteren Sinn Sammelbezeichnung für alle parasitären Hautflügler, darunter Erz-, Gall-, Hunger- und Zwergwespen; 2) im engeren Sinn die Familie Echte Schlupfwespe (Ichneumonidae) mit weit mehr als 30 000 Arten (in Mitteleuropa über 3 000), 4-50 mm lang, schlank, meist braun oder schwarz, nicht selten mit weißer, gelber oder roter Zeichnung, Beine oft lang; Legebohrer teils kurz, äußerlich kaum sichtbar, teils körperlang wie bei der 35 mm langen Art Rhyssa persuasoria (die die Larven der Riesenholzwespe durch Holz hindurch ansticht), teils auch mehrfache Körperlänge betragend (150 mm bei einer 20 mm langen südamerikanischen Art der Schlupfwespen). Die Schlupfwespen lecken Blütennektar und Honigtau von Blattläusen auf. Mithilfe des Legebohrers werden die Eier an oder in den Wirt (Larven verschiedener Insektenordnungen, auch Spinnen oder deren Eikokons) gelegt, nicht selten durch das Substrat hindurch, in dem der Wirt versteckt lebt. Die Larven der Schlupfwespen sind blind und fußlos, die Verpuppung erfolgt meist in einem Kokon. Viele Schlupfwespen sind als Parasiten wichtige Nützlinge in der Forst- und Landwirtschaft.

Universal-Lexikon. 2012.