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schwarz
kriminell; unrechtmäßig; widerrechtlich; ungenehmigt; verboten; gesetzwidrig; unzulässig; nicht erlaubt; gesetzeswidrig; unberechtigt; illegal; unautorisiert; ungesetzlich; rechtswidrig; unerlaubt; untersagt; ordnungswidrig; dunkelhäutig; negrid

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schwarz [ʃvarts̮], schwärzer, schwärzeste <Adj.>:
1. von der dunkelsten Färbung, die alle Lichtstrahlen absorbiert, kein Licht reflektiert /Ggs. weiß/: schwarzes Haar; schwarzer Samt; ein schwarzer Stoff, Anzug; etwas schwarz färben; schwarz wie Ruß; schwarz wie ein Rabe sein.
Zus.: kohl[raben]schwarz, pechschwarz, rußschwarz, tiefschwarz.
2. von sehr dunklem Aussehen:
schwarze Kirschen, Trauben; schwarze Augen haben; den Kaffee schwarz (ohne Milch) trinken; das Silber wird schwarz; die unterdrückte schwarze Minderheit; sie sind stolz darauf, schwarz zu sein.
Syn.: dunkel.
3. (ugs.) von Schmutz dunkel:
das Hemd, die Wäsche ist schwarz; du bist schwarz an der Nase.
Syn.: dreckig, schmutzig.
4. (ugs.) ohne behördliche Genehmigung:
schwarze Geschäfte; etwas schwarz, auf dem schwarzen Markt kaufen; schwarz über die Grenze gehen.
Syn.: illegal, unerlaubt, unter der Hand.
5. unheilvoll, düster:
heute war für mich ein schwarzer Tag; alles schwarz in schwarz sehen, malen.

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schwạrz 〈Adj.; schwạ̈r|zer, am schwạ̈r|zes|ten〉
1. ohne Farbe, Licht vollkommen absorbierend, nicht reflektierend
2. sehr dunkel, finster
3. böse, unheilvoll
4. verbotenerweise
5. sehr schmutzig (Hände)
6. sehr stark sonnengebräunt
7. negrid
8. 〈umg.〉
8.1 〈früher〉 der Zentrumspartei angehörend
8.2 〈heute〉 einer konservativen Partei angehörend, zuneigend
● sie hat \schwarze Augen, \schwarzes Haar; \schwarzer Bernstein = Gagat; \schwarze Blattern = Pocken; das schwarze/Schwarze Brett Anschlagtafel für Bekanntmachungen (bes. in der Universität); der Schwarze Erdteil Afrika; der Schwarze Freitag Tag des Börsensturzes am 27.10.1929; \schwarze Gedanken haben 〈fig.〉 böse, heimtückische, (od.) sorgenvolle, traurige G.; \schwarzes Geld = Schwarzgeld; \schwarzes/Schwarzes Gold 〈fig.〉 Erdöl; \schwarzer Kaffee K. ohne Milch od. Sahne; \schwarze Kirschen dunkelrote; \schwarze Kleidung tragen (zum Zeichen der Trauer); \schwarzer Körper ein K., dessen Absorptionsvermögen für alle Wellenlängen des Lichts gleich groß ist; die schwarze/Schwarze Kunst die Buchdruckerkunst; Zauberei; auf der \schwarzen Liste stehen auf der L. von Verdächtigen, Missliebigen; \schwarzes Loch 〈Astron.〉 begrenztes Gebiet in einer Galaxie, welches auf umgebende Objekte eine so starke Anziehungskraft ausübt, dass sie nicht entweichen können; schwarze Magie; der \schwarze/Schwarze Mann Schornsteinfeger; Kinderschreck; schwarzer/Schwarzer Peter ein Kartenspiel für Kinder; wer die Karte mit der Figur des „schwarzen Peters“ zuletzt behält, wird zur Strafe schwarz angemalt; jmdm. den schwarzen/Schwarzen Peter zuschieben, zuspielen 〈fig.〉 jmdn. für etwas Unangenehmes verantwortlich machen; eine \schwarze Seele 〈fig.〉 eine böse S.; 〈meist scherzh.〉 Mensch mit böser Seele; heute hatte ich meinen \schwarzen Tag einen unheilvollen T., Unglückstag, Pechtag; eine \schwarze Tat 〈fig.〉 eine böse, schlimme T.; \schwarzer Tee; Schwarze Witwe zu den Kugelspinnen gehörende amerikan. Spinne, deren Biss sehr giftig u. für den Menschen gefährlich ist, Black Widow: Latrodectus mactans; \schwarze Wolken am Himmel ● du darfst dir nicht alles so \schwarz ausmalen, vorstellen 〈fig.〉 so pessimistisch sein; ich habe die Drogen, den Stoff, die Zigaretten \schwarz gekauft 〈fig.〉 auf dem schwarzen Markt; sein: er ist ziemlich \schwarz 〈umg.〉 katholisch u. daher ziemlich konservativ; werden: sein Gesicht ist durch den Staub ganz \schwarz geworden; 〈aber〉 \schwarz werden = schwarzwerden\schwarz glänzend = schwarzglänzend ● etwas \schwarz auf weiß besitzen schriftlich haben; denn was man \schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen (Goethe, Faust I, Studierzimmer); etwas in \schwarzen Farben schildern 〈fig.〉 schlimmer schildern, als es ist; \schwarz über die Grenze gehen 〈fig.〉 heimlich, illegal; der Bahnsteig war \schwarz von Menschen voller Menschen; mir wird \schwarz vor den Augen mir wird schlecht, ich werde ohnmächtig; \schwarz wie die Nacht [<mhd., ahd. swarz, got. swarts <germ. *swarta- <idg. *suordos „schwarz, schmutzfarben“]

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schwạrz <Adj.; schwärzer, schwärzeste> [mhd., ahd. swarz, urspr. = dunkel, schmutzfarbig]:
1. von der dunkelsten Färbung, die alle Lichtstrahlen absorbiert, kein Licht reflektiert:
-es Haar;
-er Samt;
zu einer Feier im -en Anzug erscheinen;
eine Trauerkarte mit -em Rand;
ein s. gelockter Junge;
am s. geränderten Briefumschlag erkannte man die Trauerpost;
sie ist s. gekleidet;
der Stoff ist s. gestreift;
im letzten Spiel bin ich s. geworden (Skat; habe ich keinen einzigen Stich bekommen);
<subst.:> das kleine Schwarze (knielanges, festliches schwarzes Kleid);
<subst.:> ein Schuss ins Schwarze (ins schwarz markierte Zentrum der Schießscheibe);
R das kann ich dir s. auf weiß geben (darauf kannst du dich verlassen);
jmd. kann warten, bis er, sie s. wird/schwarzwird (ugs.; jmd. wird umsonst auf etw. warten; eigtl. in Bezug auf das Verwesen der Leiche);
s. von etw. sein (emotional; gedrängt voll von etw. sein: der Platz war s. von Menschen);
s. auf weiß (ugs.; zur Sicherheit, Bekräftigung schriftlich, sodass man sich darauf verlassen kann; eigtl. = mit schwarzer Tinte [Druckerschwärze] auf weißes Papier geschrieben [gedruckt]: etw. s. auf weiß haben, besitzen);
<subst.:> ins Schwarze treffen (mit etw. genau das Richtige tun, sagen).
2.
a) von sehr dunklem Aussehen:
-er Pfeffer;
der Kuchen ist beim Backen s. geworden (ugs.; ist beim Backen verbrannt);
den Kaffee s. (ohne Milch) trinken;
b) von [sehr] dunkler Hautfarbe:
sie hat eine -e Mutter und einen weißen Vater.
3. (ugs.) von Schmutz dunkel:
du hast dich s. gemacht;
jmdm. nicht das Schwarze unter dem [Finger]nagel gönnen (ugs.; jmdm. gegenüber äußerst missgünstig sein).
4.
a) (ugs., oft abwertend) vom Katholizismus geprägt; eine überwiegend katholische Bevölkerung habend:
das Münsterland ist eine ganz -e Gegend;
b) (Politikjargon) christdemokratisch, konservativ [geprägt, regiert o. Ä.]:
im -en Bayern;
s. wählen;
<subst.:> die Schwarzen wählen.
5.
a) unheilvoll, düster:
es war vielleicht der schwärzeste Tag in ihrem Leben;
b) böse; niederträchtig:
eine der schwärzesten Taten der Kriminalgeschichte.
6. [eigtl. = im Dunkeln, im Verborgenen liegend, geschehend] (ugs.) illegal; ohne behördliche Genehmigung, ohne Berechtigung:
-e Geschäfte;
etw. s. kaufen;
s. über die Grenze gehen.

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I
Schwarz,
 
Bezeichnung für die dunkelsten Körperfarben der Unbuntreihe (Grau), mit einer Dunkelstufe D ≧ 8 (ideales Schwarz: D = 10). Als schwarz werden unbunte Oberflächen mit einem Remissionsgrad bis etwa 0,04 empfunden (z. B. Druckbuchstaben; schwarzer Samt hat etwa 0,004). - Zum Schwarzfärben werden Pigmente wie Ruß und Knochenkohle sowie synthetische organische Farbstoffe wie Anilinschwarz und verschiedene Nigrosine verwendet.
 
Volkskundliches:
 
Schwarz ist die Farbe des Todes und der Trauer, aber auch des würdevollen, feierlichen Ernstes. Die schwarze Kleidung von Priestern, Pfarrern und Ordensleuten wurde von den mittelalterlichen Kirchenschriftstellern als Ausdruck der Weltverachtung gedeutet. Schwarz als Farbe der Dunkelheit und der Nacht ist auch Symbol des Gesetzwidrigen (schwarzer Markt), des Bösen (schwarzer Mann), Makabren (schwarzer Humor) und Okkulten (schwarze Messe).
 
II
Schwạrz,
 
1) Berthold, Mönch, Berthold, B. der Schwarze.
 
 2) Christoph, auch C. Schwạrtz, Maler, * München um 1548, ✝ ebenda 15. 4. 1592. Sein Stil ist der heimischen Tradition (Donauschule) verbunden. Nach einem Aufenthalt in Venedig (1570-73) zeigen seine Altarbilder und Fresken Einflüsse der venezianischen Malerei (Tizian, Tintoretto, Paolo Veronese), die Schwarz nach Süddeutschland vermittelte. Seine Malerei leitete damit zum Frühbarock über (»Die Muttergottes in der Glorie«, 1580-81; Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum).
 
 3) David, ungarischer Holzhändler und Luftschiffbauer, * Zalaegerszeg 20. 12. 1850, ✝ Wien 13. 1. 1897; erbaute 1896/97 das erste Starrluftschiff mit Aluminiumgerippe und -hülle (gestrandet 1897 bei einer Probefahrt kurz nach Schwarz' Tod). Seine Patente wurden 1898 von F. Graf von Zeppelin erworben.
 
 4) Elisabeth, Schauspielerin, * Stuttgart 7. 11. 1938; Engagements u. a. in Kassel (1961-65) und Stuttgart (1965-72); spielte dann überwiegend an den Städtischen Bühnen Frankfurt am Main (ab 1974) und an den Münchner Kammerspielen (ab 1978). Seit 1985 gehört Schwarz zum Ensemble des Hamburger Thalia-Theaters.
 
 5) Hans, Medailleur und Bildschnitzer, * Augsburg um 1492, ✝ nach 1532; Vertreter der Frührenaissance, arbeitete v. a. in Nürnberg, dann vielfach im Ausland. Schwarz schuf v. a. Modelle in Buchsbaumholz für Porträtmedaillen bekannter Persönlichkeiten seiner Zeit (A. Dürer, Kaiser Maximilian I., Kardinal Albrecht von Brandenburg u. a.); insgesamt sind etwa 175 bekannt (viele Vorzeichnungen erhalten).
 
 6) Hans-Peter, Politikwissenschaftler, * Lörrach 13. 5. 1934; 1966-73 Professor in Hamburg, danach bis 1987 in Köln, seither in Bonn; Mitglied der Kommission zur Erforschung des Parlamentarismus und der Geschichte der politischen Parteien, befasst sich v. a. mit der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
 
Werke: Vom Reich zur Bundesrepublik Deutschland (1966); Die Ära Adenauer, 2 Teile (1981-83); Adenauer, 2 Teile (1986-91); Die Zentralmacht Europas. Deutschlands Rückkehr auf die Weltbühne (1994).
 
Herausgeber: Konrad Adenauer: Rhöndorfer Ausgabe, auf 8 Bände berechnet (1983 ff., mit R. Morsey); Weltpolitik (1985, mit K. Kaiser); Akten zur auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland, auf zahlreiche Bände berechnet (1989 ff.); Adenauer im Dritten Reich (1991, mit R. Morsey).
 
 7) Hermann Amandus, Mathematiker, * Hermsdorf, bei Waldenburg (Schlesien) 25. 1. 1843, ✝ Berlin 30. 11. 1921; Schüler von K. Weierstrass, dessen Nachfolger Schwarz 1892 nach Professuren in Zürich (1869) und Göttingen (1875) wurde. Schwarz lieferte wichtige Beiträge zur Analysis, zur Funktionentheorie und zur Differenzialgeometrie; er gilt als Begründer der zweidimensionalen Variationsrechnung und der Theorie der Eigenfunktionen bei partiellen Differenzialgleichungen.
 
 8) Jewgenij Lwowitsch, auch J. L. Švarc [ʃvarts], russischer Schriftsteller, * Kasan 21. 10. 1896, ✝ Leningrad 15. 1. 1958; schrieb v. a. Märchenstücke, die traditionelle oder neue Märchenmotive so geschickt mit zeitgenössischen Anspielungen, Humor und verhaltener moralischer Kritik verbinden, dass sie über die Kinderbühne hinaus wirken; auch Erzählungen, Märchen sowie satirisch-philosophische Dramen.
 
Werke: Stücke: Klad (1933; deutsch Der Schatz); Golyj korol' (1934; deutsch Der nackte König); Snežnaja koroleva (1939; deutsch Die Schneekönigin); Ten' (1940; deutsch Der Schatten); Drakon (1943; deutsch Der Drache); Obyknovennoe čudo (1954; deutsch Das gewöhnliche Wunder); Dva klena (1956; deutsch Die verzauberten Brüder).
 
Memoiren: Memuary (herausgegeben 1982).
 
Ausgaben: P'esy (1972); Izbrannoe (1973).
 
Märchenkomödien (21974).
 
Literatur:
 
S. Cimbal: Evgenii Švarc. Kritiko-bibliografičeskij očerk (Leningrad 1961);
 
Jewgeni S., Mensch u. Schatten, hg. v. L. Debüser (Berlin-Ost 1972);
 A. J. Metcalf: Evgenii Shvarts and his fairy-tales for adults (Birmingham 1979).
 
 9) Karl, evangelischer Theologe, * Wiek (auf Rügen) 19. 11. 1812, ✝ Gotha 25. 3. 1885; war in Gotha ab 1856 Oberhofprediger, ab 1877 Generalsuperintendent und Mitglied des Staatsministeriums; Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung und Mitgründer des Deutschen Protestantenvereins. Schwarz prägte den liberalen Charakter der gothaischen Landeskirche und trat für die Freiheit der Kirche vom Staat in Kultus, Lehre und Verfassung ein.
 
Werke: Zur Geschichte der neuesten Theologie (1856); Predigten aus der Gegenwart, 8 Bände (1859-83).
 
Literatur:
 
K. Voigt: K. S. (1812-1885). Eine Unters. zu Person u. Werk (1996).
 
 10) Libgart, österreichische Schauspielerin, * Sankt Veit an der Glan 25. 1. 1941; spielte in den 60er-Jahren ihre ersten Rollen (Graz, Düsseldorf); 1972-74 am Theater am Turm in Frankfurt am Main. Seit 1975 gehört sie zu den tragenden Mitgliedern der Berliner Schaubühne (dazwischen 1981-83 in Bochum); auch Filmrollen (»Die Ortliebschen Frauen«, 1979).
 
 11) Rudolf, Architekt, * Straßburg 15. 5. 1897, ✝ Köln 3. 4. 1961; studierte in Berlin (u. a. bei H. Poelzig). 1953-61 lehrte er an der Kunstakademie in Düsseldorf. Schwarz profilierte sich als Vertreter des neuen katholischen Kirchenbaus sowie als Planer für den Wiederaufbau von Köln nach 1945.
 
Werke: Fronleichnamskirche in Aachen (1928-30, mit H. Schwippert); Wiederaufbau des Gürzenich in Köln (1952-54, mit Karl Band); Sankt Michael in Frankfurt am Main (1953-54); Santa Anna in Düren (1954-56); Sankt Joseph in Köln-Braunsfeld (1954); ehemaliges Wallraf-Richartz-Museum in Köln (heute Museum für Angewandte Kunst, 1955-57, mit Josef Bernard).
 
Schrift: Vom Bau der Kirche (1938).
 
Literatur:
 
R. S., hg. v. M. Sundermann (1981).
 
 12) Wjatscheslaw Grigorjewitsch, auch W. G. Švarc [ʃvarts], russischer Maler und Grafiker, * Kursk 4. 10. 1838, ✝ ebenda 10. 4. 1869; studierte in Sankt Petersburg, Berlin und Paris. Schwarz überwand die akademisch-romantische Historienmalerei und schuf Bilder historischer Ereignisse, die sich durch Streben nach historischer und psychologischer Wahrheit auszeichnen.

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Schwạrz, das; -[es], -: 1. schwarze Farbe: ein tiefes S.; das S. ihrer Augen, seines Haars; Frankfurter S. (stark deckende schwarze Druckfarbe); S. (schwarze Kleidung; Trauerkleidung) tragen; in S. gekleidet sein, gehen. 2. <o. Pl.> Noir.

Universal-Lexikon. 2012.