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Lehr|plan 〈m. 1u〉 Unterrichtsplan, Plan für die Verteilung des Lehrstoffes auf die Jahrgänge
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Lehr|plan, der (Schule):
Plan, der die Ziele u. Inhalte sowie Hinweise für die didaktisch-methodische Gestaltung eines bestimmten Unterrichtsfaches enthält:
den L. einhalten, erfüllen, überarbeiten.
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Lehrplan,
die geordnete Zusammenfassung von Lehrinhalten, die während eines angegebenen Zeitraums über Unterricht, Schulung oder Ausbildung von Lernenden anzueignen und zu verarbeiten ist. In zentralistisch verwalteten Staaten findet man häufig eine detaillierte Vorgabe der Lerninhalte für jedes Fach bis auf die Ebene der einzelnen Unterrichtsstunde. In Deutschland werden Lehrpläne als Rahmenpläne oder Richtlinien formuliert, die dem einzelnen Lehrer ein beträchtliches Maß an Gestaltungsfreiheit gewähren; sie werden von den Kultusministern der Länder erlassen. Im Lehrplan spiegeln sich die Interessen einzelner gesellschaftlicher Gruppen in einer bestimmten historischen Situation wider, die vom Staat als Träger des Lehrplans zum Ausgleich gebracht werden. Eine befriedigende Lösung der im Zusammenhang mit der Lehrplankonstruktion auftretenden Probleme konnte auch die seit 1967 einsetzende Curriculumforschung bisher nicht erreichen. Die Hindernisse hierfür liegen in einem sich in Teilbereichen außerordentlich rasch verändernden gesamtgesellschaftlichen Wissensbestand (Stofffülle, »Halbwertszeit« von Anwendungswissen) und in der prinzipiellen Unvorhersagbarkeit künftig benötigter Qualifikationen. Das Ausweichen auf formale Bildungsziele (z. B. Selbstständigkeit) wirft die Frage auf, mit welchen Inhalten dies zu erreichen ist, wobei deren verlässliche Evaluation mit wissenschaftlichen Methoden schwer zu erzielen ist. Die sozialwissenschaftliche Forschung hat neben dem offiziellen einen »heimlicher« Lehrplan beschrieben, der für die unterschwellige Vermittlung von Werterhaltungen aufgrund nonverbaler Kommunikation und des institutionell bedingten Kommunikationsrahmens verantwortlich ist.
J. Dolch: L. des Abendlandes (31971, Nachdr. 1982);
E. Weniger: Theorie der Bildungsinhalte u. des L. (Neuausg. 1975);
Sozialisationseffekte der Schule, bearb. v. H. Fend u. a. (1976);
L. Bittlinger: Elemente einer Theorie des Bildungsprozesses u. der curriculare L. (1978);
J. Henke: Aspekte des heiml. L. in Schulbüchern (1980);
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Lehr|plan, der (Schulw.): Plan, der die Ziele u. Inhalte sowie Hinweise für die didaktisch-methodische Gestaltung eines bestimmten Unterrichtsfaches enthält: den L. einhalten, erfüllen, überarbeiten.
Universal-Lexikon. 2012.