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Seelilien
Seelili|en,
 
Sammelbezeichnung für die zeitlebens festsitzenden, gestielten Arten der Crinoidea (Haarsterne); mit bis zu 2 m langem, beweglichem Stiel aus zylinder- oder scheibenförmigen, in der Mitte durchbohrten Skelettstücken, die durch elastische Fasern verbunden sind. Zu den Seelilien i. e. Seelilien (Isocrinida) gehören rd. 80 Arten, die vorwiegend im Stillwasser (Tiefsee, ruhige Buchten), oft in ausgedehnten »Wiesen« vorkommen.
 
Seelilien sind fossil (über 4 500 Arten) seit dem Ordovizium (seit etwa 500 Mio. Jahren) belegt. Ihre Blütezeit dauerte vom Silur bis zum Unterkarbon. Sie lebten im Gegensatz zu heute überwiegend im küstennahen Meer und waren an oft sehr langen Stielen (bis 20 m) befestigt; die nach dem Tod auseinander fallenden Stielglieder konnten gesteinsbildend werden (Trochiten). Bei den Camerata waren die Platten des Kelchs fest, bei den Flexibilia (beide Ordovizium bis Perm) mit elastischen Bändern miteinander verbunden (biegsamer Kelch).
 
Aus den Inadunata (Ordovizium bis Trias; mit starrem Kelch, aber frei bewegliche Armen) gingen in der Unteren Trias die Articulata (u. a. Encrinus) hervor, die Vorläufer der heutigen Seelilien.

Universal-Lexikon. 2012.