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Senufo
Senufo,
 
Sene, Eigenbezeichnung Syenamana, großes altnigritisches Volk mit zahlreichen Untergruppen, die zum Teil als eigenständige Völker gelten (Minianka, Guin u. a.), insgesamt etwa 4 Mio. Angehörige (Nordelfenbeinküste 2,1 Mio., Südmali 1,3 Mio., im Südwesten von Burkina Faso 600 000). Die Senufo wohnen in von Lehmmauern und Palisaden umgebenen lehmburgartigen Dörfern und betreiben v. a. Feldbau in der Savanne und Viehhaltung; ihre angestammte Religion (Ahnenkult) konnte sich gegenüber dem Islam (25 % sind Muslime) und dem Christentum gut behaupten. Ihr religiöses und soziales Leben ist zum Teil bis heute dem Geheimbundwesen untergeordnet. Die Aktivität der Senufokünstler konzentriert sich v. a. auf Masken, Figuren und Gerätschaften für den Geheimbund, heute auch für den Verkauf hergestellt und künstlich gealtert. - Die Senufosprachen bilden die westlichste Gruppe der Gur-Sprachen. Im gesamten Senufosprachraum ist die Sprache der Dyula als Verkehrs- und Handelssprache verbreitet.
 
Literatur:
 
G. Chéron: Le dialecte Sénoufo du Minianka. Grammaire, textes et lexiques (Paris 1925);
 R. Goldwater: S. sculpture from West Africa (Greenwich, Conn., 1964);
 R. P. A. Prost: Contribution à l'étude des langues voltaïques (Dakar 1964);
 G. Manessy: Les langues Oti-Volta (Paris 1975);
 G. Manessy: Les langues voltaïques, in: Les langues du monde, hg. v. A. Meillet u. a. (Neuausg. ebd. 1984);
 T. Förster: Glänzend wie Gold. Gelbguß bei den S., Elfenbeinküste (1987);
 
Die Kunst der S., Elfenbeinküste, hg. v. H.-J. Koloss, Ausst.-Kat. (21990).

Universal-Lexikon. 2012.