Sigmaringen,
1) Kreisstadt in Baden-Württemberg, 578 m über dem Meeresspiegel, im Durchbruchstal der oberen Donau durch den Südrand der Schwäbischen Alb, 17 000 Einwohner; Fachhochschule Albstadt-Sigmaringen, Fachschule für die Bundesfinanzverwaltung, Modefachschule; Museen, Staatsarchiv; Bundeswehrstandort; Werkzeugbau, Straßenbauunternehmen, Brauerei.
In der Stadtmitte auf einem Felsen liegt das ausgedehnte Residenzschloss (12.-17. Jahrhundert, 1893 durch E. von Seidl im Renaissancestil ausgebaut) mit bedeutender Kunstsammlung (mittelalterliche Tafelmalerei, Gobelins u. a.); barocke Schlosskirche (1757-63). Die barocke Josefskapelle ist ein oktogonaler Kuppelbau (1629, 1739 im frühen Rokokostil dekoriert). Die 1680-82 erbaute Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters Hedingen ist seit 1844 fürstliche Grablege; an ihrer Nordseite die 1747 mit zartem Rokokostuck dekorierte Marienkapelle.
Sigmaringen wurde im 13. Jahrhundert Stadt. Seit 1535 war es im Besitz der Hohenzollern.
2) Landkreis im Regierungsbezirk Tübingen, Baden-Württemberg, 1 204 km2, 132 900 Einwohner; umfasst im Norden wasserarme Hochflächen (bis 920 m über dem Meeresspiegel) der Schwäbischen Alb im Bereich der Lauchert und erstreckt sich über das tief eingeschnittene Durchbruchstal der oberen Donau nach Süden weit in die Hügellandschaft des oberschwäbischen Alpenvorlands mit seinen Seen (Ilmensee) und Mooren (Pfrunger Ried). Das Kreisgebiet ist geprägt von Land- und Forstwirtschaft mit Haufendörfern. Wichtige Industriezweige sind Textilindustrie, Holzverarbeitung, Maschinenbau und Kunststoffverarbeitung. Zentren sind die Kreisstadt Sigmaringen und Saulgau.
Universal-Lexikon. 2012.