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Singhalesen
Singhalesen,
 
größte Bevölkerungsgruppe in Sri Lanka mit stark vom Tamilischen beeinflusster indoarische Sprache (Singhalesisch). Die etwa 17 Mio. Singhalesen sind zu rd. 60 % kulturell europäisierte Tieflandsinghalesen an der West- und Südküste und zu rd. 40 % Hochlandsinghalesen (Kandysinghalesen, Kandyans) im Kandy-Bergland und im Gebiet von Anuradhapura, bei denen die alte Kultur und Sozialstruktur viel stärker erhalten blieb. Nahe verwandt sind die Bewohner der Malediven. Die Singhalesen wanderten etwa im 5. Jahrhundert v. Chr. aus Nordindien ein und verdrängten oder assimilierten die einheimische Wedda. Sie brachten den Reisanbau mit und entwickelten Bewässerungsanlagen. In ihrer in Kasten geschichteten Gesellschaft nehmen die Landbesitzer die höchste, die Bettler, Wahrsager, Sänger und Tänzer (Rodiya) die niederste Stelle ein. Schon im 3. Jahrhundert v. Chr. übernahmen die Singhalesen den Hinayanabuddhismus, dessen Stellung durch die christliche Mission (v. a. Katholiken) kaum geschwächt wurde. Blütezeiten der singhalesischen Kultur waren die Reiche von Anuradhapura (etwa 250 v. Chr. bis 9. Jahrhundert) und Polonnaruva (780-1290).
 

Universal-Lexikon. 2012.