Sịnop,
Provinzhauptstadt in der Türkei, am Schwarzen Meer, auf einer Halbinsel, 25 600 Einwohner; Museum; Fischerei, Bootsbau; Naturhäfen, Sandstrände.
Die glanzvolle Vergangenheit der Stadt bezeugen v. a. die Reste der seldschukischen Wehrmauer (nach 1214; vielleicht über Befestigungen von Mithridates VI. Eupator), besonders am südlichen Hafen, und der mehrfach erneuerten und verstärkten Zitadelle. Aus hellenistischer Zeit wurde ein Tempelkomplex (2. Jahrhundert v. Chr.) ausgegraben, vermutlich das Heiligtum des Serapis, der wie Kore in Sinop ein wichtiges Kultzentrum hatte. Die Frühzeit ist v. a. seit dem 6. Jahrhundert gut belegt (Dachterrakotten). Große Moschee (ursprünglich 1214) mit Türbe (1439); Medrese (1262) mit seldschukischem Portal; Seyyid-Bilal-Moschee (13. Jahrhundert). Oberhalb von Sinop Grabhügel (pontische Königsgräber).
Sinop, das antike Sinope, eine im 7. Jahrhundert v. Chr. von Milet aus gegründete griechische Kolonie, war eine bedeutende Handelsstadt, von der selbst viele Koloniegründungen ausgingen; im 2./1. Jahrhundert v. Chr. Residenz pontischer Könige. 70 v. Chr. kam Sinop zum Römischen, dann zum Byzantinischen Reich, 1214 fiel es an die Rumseldschuken, 1461 an die Osmanen.
Universal-Lexikon. 2012.