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Stahlkrise
Stahlkrise,
 
die mit der weltweiten Rezession 1974 beginnende und bis in die erste Hälfte der 1980er-Jahre anhaltende Strukturkrise der Stahlindustrie der EG-Staaten. Ursachen waren starke Überkapazitäten in den nationalen Stahlindustrien und die von den einzelnen Regierungen in unterschiedlichem Ausmaß betriebene Subventionspolitik, die zum Aufbau beziehungsweise Erhalt von Anlagen wesentlich beigetragen hat. Die Überkapazitäten waren auch entstanden, weil vor dem Hintergrund zu optomistischen Prognosen unvermindert investiert wurde. Außerdem war es den Entwicklungsländern und Staaatshandelsländern gelungen, wachsende Marktanteile zu erringen. Die Stahlkrise bewirkte den Rückgang von Produktion und Beschäftigung und den Abbau von Kapazitäten v. a. durch Stilllegung ganzer Werke und zum Teil traditionsreicher Stahlstandorte, wofür beträchtliche Subventionen erbracht werden mussten. Da die einvernehmlich mit der EG-Kommission angestrebten freiwilligen Lieferbeschränkungen der Stahlunternehmen (Eurofer) wegen der Subventionspolitik vieler EG-Regierungen scheiterten, wurde von der Kommission 1980 ein Zwangskartell mit überwachten Produktions- und Absatzquoten sowie Mindestpreisen geschaffen (bis 1988 in Kraft).
 
Literatur:
 
R. Stotz: Die EG-Stahlkrise im Lichte der Wirtschafts-Verf. des EGKS-Vertrages (1983).

Universal-Lexikon. 2012.