Steinau,
Name von geographischen Objekten:
1) Steinau an der Oder, polnisch Ścinawa [ɕtɕi'nava], Stadt in der Woiwodschaft Niederschlesien (bis 1998 in der aufgelösten Woiwodschaft Legnica [Liegnitz]), Polen, 97 m über M., im Durchbruchstal der Oder durch den Nordschlesischen Landrücken, 6 000 Einwohner; chemische, Lebensmittelindustrie; Flusshafen.
Pfarrkirche (15. Jahrhundert); Rathaus (1837/38).
Neben einem seit 1202 bezeugten slawischen Dorf wurde 1248 die deutsche Stadt angelegt. Im Januar 1945 erzwangen sowjetische Truppen bei Steinau den ersten Oderübergang. Steinau kam 1945 unter polnische Verwaltung, die Zugehörigkeit zu Polen wurde durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14. 11. 1990 anerkannt.
2) Steinau an der Straße, Stadt im Main-Kinzig-Kreis, Hessen, 175 m über M., an der oberen Kinzig zwischen Vogelsberg und Spessart, 11 800 Einwohner; Marionettentheater (im Marstall) und Museum (im Schloss); Waschmittelfabrikation, Möbel-, chemische und Holz verarbeitende Industrie, Kartonagenfabrik, Metallwarenherstellung. Nahebei die Teufelshöhle (Schauhöhle).
Der Neubau des Renaissanceschlosses wurde 1525 begonnen; spätgotische Katharinenkirche (1481-1511) und barocke evangelische Reinhardskirche (1724-31); Rathaus (1561-67, Erdgeschosshalle mit Holzstützen); zahlreiche Bauten mit Fachwerkobergeschoss (ehemaliges Amtshaus, 1562, heute Brüder Grimm-Haus; Pfleghaus, 1732); die Ringmauer (14. Jahrhundert) ist größtenteils erhalten.
Steinau, durch seine Lage an der ehemaligen Handelsstraße von Frankfurt am Main nach Leipzig Mittelpunkt der Obergrafschaft Hanau, ist seit 1290 im Besitz der Stadt- und Marktrechte.
Universal-Lexikon. 2012.