Sulfate,
Singular Sulfat das, -(e)s, im weiteren Sinn die Salze und Ester der verschiedenen Sauerstoffsäuren des Schwefels (Schwefelverbindungen); im engeren Sinn die Salze und Ester der Schwefelsäure. Viele Salze dieser Säure kommen in der Natur vor (Sulfatminerale) und haben als Rohstoffe für Chemie und Technik große Bedeutung.
Bei den Salzen der Schwefelsäure (einer zweibasigen Säure) lassen sich zwei Salzreihen unterscheiden: Die sauren Sulfate (primären Sulfate, Hydrogensulfate), MIHSO4, sind in Wasser gut löslich; ihre Lösungen reagieren sauer; beim Erhitzen gehen sie in Disulfate (Pyrosulfate), die Salze der Dischwefelsäure, über. - Die neutralen Sulfate (sekundären Sulfate), MI2SO4, bilden beständige, gut kristallisierende, meist kristallwasserhaltige Verbindungen. Die Alkalisulfate sind gut wasserlöslich, die Salze der Erdalkalimetalle schwer löslich. Alle neutralen Sulfate lassen sich durch Lösen der entsprechenden Metalle oder Metalloxide in Schwefelsäure oder durch Zusammenschmelzen der Metalloxide mit Schwefeltrioxid gewinnen.
Bei den Estern der Schwefelsäure unterscheidet man die sauren (einwertigen) Ester, R—OSO3H, und die neutralen (zweiwertigen) Ester, R—OSO2O—R (R = organische Reste). Technische Bedeutung haben v. a. die mit längerkettigen Fettalkoholen veresterten sauren Ester (Fettalkoholsulfate) als Tenside (Alkylsulfate).
Universal-Lexikon. 2012.