Tafelland von Turgai,
semiaride Landschaft im Nordwesten von Kasachstan, zwischen dem südlichen Ural und den Mugodscharbergen im Westen und der Kasachischen Schwelle im Osten, etwa 600 km lang, bis 300 km breit und 200-310 m über dem Meeresspiegel; durch zahlreiche, heute meist ausgetrocknete oder nur periodisch Wasser führende Täler in tafelförmige Plateaus aufgelöst. Das Tafelland wird im Norden von Trockensteppe (im Zuge des sowjetischen Projekts Neulandgewinnung 1954-60 zum Teil in Ackerland verwandelt), im Süden von Halbwüste bedeckt. Den zentralen Teil durchquert die tektonisch angelegte, von zahlreichen Salzseen erfüllte Turgaisenke (20-75 km breit, 800 km lang), die das Tiefland von Turan mit dem Westsibirischen Tiefland verbindet; sie wird vom Fluss Turgai (825 km lang, entspringt der Westabdachung der Kasachischen Schwelle, versiegt nordwestlich des Aralbeckens) und vom Ubagan durchflossen. Im Tafelland von Turgai werden u. a. Eisenerz (bei Rudnyj), Bauxit (Arkalyk) und Braunkohle (im Turgai-Kohlenbecken im Gebiet Kustanaj mit einem Kohlevorrat von 6,7 Mrd. t) gefördert.
Universal-Lexikon. 2012.