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Taipingaufstand
Taipingaufstand
 
[zu chinesisch taiping »höchster Friede«], 1851-64 Aufstand der Anhänger einer religiös-sozialrevolutionären Bewegung in China, der sich unter Führung von Hong Xiuquan (* 1813, ✝ 1864) zum Bürgerkrieg ausweitete. In der Taipingbewegung, die 1850 mehr als eine Mio. Anhänger hatte, verbanden sich traditionell-religiöse und christliche Vorstellungen mit politisch-nationalen, gegen die Dynastie der Mandschu (Qing) gerichteten Interessen. In einem eigenen, theokratisch regierten Staat, dem 1851 proklamierten »Himmlischen Reich des allgemeinen Friedens« (taiping tianguo), das den größten Teil Süd- und Südostchinas umfasste und dessen Hauptstadt 1853-64 Nanking (umbenannt in »Tianjing« [»Himmlische Hauptstadt«]) war, sollte in Abkehr von den hierarch. Vorstellungen des Konfuzianismus ein egalitäres Gesellschaftssystem errichtet werden (u. a. Abschaffung des Privateigentums, Gleichstellung von Mann und Frau). Mit britisch-französischer Hilfe niedergeschlagen, forderte der Taipingaufstand etwa 20 Mio. Menschenleben und hinterließ ein in weiten Teilen verwüstetes, politisch geschwächtes Land.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
China: Die Zeit der ungleichen Verträge
 
China: Reformansätze 1860 bis 1895
 

Universal-Lexikon. 2012.