Timgạd,
Ruinenstätte des antiken Thamugadi, rd. 40 km östlich von Batna, Algerien. Timgad, von Trajan 100 n. Chr. als römische Kolonie gegründet, war v. a. im 3. Jahrhundert eine der bedeutendsten Städte Numidiens und ein Hauptsitz der Donatisten; im 7. Jahrhundert wurde es von Arabern zerstört. - Die Stadt (367 m × 324 m), im Rastertypus römischer Militärlager angelegt, wuchs schnell über die Befestigungsmauern hinaus. Innerhalb lagen u. a. das Forum mit Forumtempel, Curia und an der Ostseite eine Gerichtsbasilika. Die Innenstadt besaß mehrere Thermen, die großen Ostthermen gehen in die 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts zurück. Südlich vom Forum lag ein Theater (erbaut zwischen 161 und 169 n. Chr.; für rd. 4 000 Zuschauer), geringe Reste wohl eines Dionysostempels liegen oberhalb. Außerhalb wurden schon im 2. Jahrhundert das Kapitol, Thermen, der Tempel des Genius der römischen Stadt (Colonia) von 169 und - am besten erhalten - der (fälschlich so genannte) Trajansbogen, ein Tetrapylon (Stadttor vom Ende des 2. Jahrhunderts) sowie neue Wohnquartiere mit unregelmäßigen Straßenzügen und ein Handwerkerviertel angelegt; um 200 entstand die Markthalle des Sertius, der sich auch eine Villa am Südrand der Stadt erbaute, wo eine weitere Prachtvilla liegt. 300 m weiter südwestlich sind die Reste einer 539 errichteten byzantinischen Festung sowie ein christlicher Friedhof zu finden. Aus der byzantinischen Epoche stammt die Donatistenbasilika. Zahlreiche Ausgrabungsfunde im Museum von Timgad. Die Ruinen der römischen Stadt wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Universal-Lexikon. 2012.