Tsịngtau,
Tsịngtao, amtlich chinesisch Qingdao [tʃiȖ-], Stadt im Osten der Provinz und im Süden der Halbinsel Shandong, China, am Eingang zur Kiautschoubucht des Gelben Meeres und am Fuß des Laoshan, 6,90 Mio. Einwohner; wichtigstes Industrie- und Handelszentrum und größte Hafenstadt der Provinz Shandong; Sitz eines katholischen Bischofs; Shandong-Universität (1926 gegründet), TH, Seefahrts-, medizinische Hochschule, zahlreiche Forschungsinstitute; Meeres- und Wassermuseum. Die Industrie, besonders unter der japanischen Besetzung 1938-45 und nach 1950 entstanden, umfasst Baumwollverarbeitung (zweitgrößter chinesischer Standort), Lokomotiv- und Waggonbau, Eisenerzverhüttung, Autoreifen-, Farbstoffherstellung, Nahrungsmittel-, Papier-, Zementindustrie, Meersalzgewinnung. Tsingtau ist eine für Auslandsinvestitionen offene Stadt; etwa 4 km vom Stadtzentrum entfernt entstand auf einer Insel im Stadtteil Huang Dao eine Sonderwirtschaftszone mit einem 15 km2 großen Industriegebiet. Tsingtau besitzt einen der besten Tiefwasserhäfen Chinas (durch Eisenbahnlinien nach Yantai und Jinan mit dem Hinterland verbunden) und einen Fischereihafen.
Tsingtau, bis zu seiner Befestigung 1891 ein unbedeutendes Fischerdorf, wurde 1898 Teil des deutschen Pachtgebiets Kiautschou und entwickelte sich zu einer europäischen geprägten Großstadt mit zahlreichen repräsentativen Bauten im Stil der Jahrhundertwende (Gouverneurresidenz, katholische Kirche).
Universal-Lexikon. 2012.