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Union pour la Démocratie Française
Union pour la Démocratie Française
 
[yn'jɔ̃ puːr la demɔkra'si frã'sɛːz], Abkürzung UDF [yːde'ɛf], französische liberalkonservative Parteienkonföderation aus Parti Républicain (PR, seit 1997 Démocratie liberale), Centre des Démocrates Sociaux (CDS, seit 1995 Force démocrate, FD), Radikalsozialisten und weiteren Gruppierungen, im Vorfeld der Parlamentswahl von 1978 zur Unterstützung von Staatspräsident V. Giscard d'Estaing gegründet; bis zum Ende seiner Amtszeit 1981 die parlamentarische Basis des Präsidenten, gleichzeitig aber eine Koalition rivalisierender Parteien, die autonom blieben. Einflussreichster Teil der UDF war lange Zeit der PR unter dem Vorsitz von J. Lecanuet vom CDS. Ab 1983 arbeitete die UDF mehrfach mit dem gaullistischen RPR zusammen und war 1986-88 an der Regierung Chirac beteiligt. Nach der Niederlage des parteilosen, von der UDF unterstützten Präsidentschaftskandidaten R. Barre 1988 übernahm Giscard d'Estaing den Vorsitz, der CDS bildete eine eigene Parlamentsfraktion. Einfluss auf die Regierung erlangte die UDF wieder nach den Parlamentswahlen 1993 (Beteiligung an einer Koalitionsregierung mit RPR und CDS). 1996 ging der Vorsitz an F. Léotard. Bei den (vorzeitigen) Parlamentswahlen 1997 verlor das konservative Lager die Mehrheit, in der Folge formierte es sich neu: Nachdem im Mai 1998 UDF und RPR ein Bündnis (»Alliance pour la France«) geschlossen hatten (Vereinbarung zur Aufstellung gemeinsamer Wahlprogramme und -kandidaten), verließ die Démocratie libérale die UDF und konstituierte sich als eigenständige Partei. Zum Vorsitzenden der UDF wurde François Bayrou (* 1951) vom FD gewählt.

Universal-Lexikon. 2012.