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Vakuummetallurgie
Vaku|um|metallurgie
 
[v-], die Durchführung metallurgischer Prozesse bei Unterdruck. Ein wichtiges Verfahren ist die Vakuumentgasung, bei der die in der Schmelze gelösten Gase durch die Verminderung des über ihr befindlichen Gasdrucks entfernt werden. Die Vakuumentgasung wird v. a. bei der Nachbehandlung (Vakuumbehandlung) von Stahlschmelzen in Verbindung mit weiteren metallurgischen Prozessen (Feinentkohlung [VOD-Verfahren, VOD Abkürzung für englisch vacuum-oxygen-decarburization], Legieren, Desoxidation) durchgeführt, um niedrige Gasgehalte, gute Reinheit und enge Legierungstoleranzen zu erhalten.
 
Bei der Gießstrahlentgasung wird ein in das Vakuum eintretender Gießstrahl in feine Tröpfchen zerstäubt, wobei die gelösten Gase entweichen. Wird die Schmelze vom Frischgefäß in eine evakuierte Gießpfanne abgelassen, spricht man von Abstichentgasung, wird von einer Pfanne in die andere umgefüllt, spricht man von Durchlaufentgasung. Beide Verfahren werden heute nur selten angewendet. Bei der Pfannenentgasung (auch als Pfannenstandentgasung oder VD-Verfahren [VD Abkürzung für englisch vacuum degassing] bezeichnet) wird die in Pfannen befindliche Schmelze in eine Vakuumkammer eingebracht, zum Teil mit zusätzlicher Aufheizung und Argonspülung. Bei der Teilmengenentgasung wird nur ein Teil der Schmelze dem Vakuum ausgesetzt. Das geschieht durch Umlaufentgasung, indem die Schmelze durch ein inertes Fördergas in einen evakuierten Behälter gedrückt wird (RH-Verfahren [RH Abkürzung für Ruhrstahl Heraeus]), oder durch Heberentgasung (DH-Verfahren), bei der die Schmelze durch Heben und Senken der mit einem Stutzen von oben in die Schmelze eintauchenden Vakuumkammer in den Entgasungsraum gelangt. Die Vakuummetallurgie hat weiterhin Bedeutung für die Gewinnung und Verarbeitung von sauerstoffempfindlichen Metallen, z. B. Titan. Für die Vakuummetallurgie gibt es spezielle, unter Vakuum arbeitende Schmelzöfen, v. a. Lichtbogen- und Induktionsöfen.

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Va|ku|um|me|tal|lur|gie, die: Teilgebiet der Metallurgie, das sich mit der Durchführung metallurgischer Prozesse bei Unterdruck befasst.

Universal-Lexikon. 2012.