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Vallotton
Vallotton
 
[valɔ'tɔ̃],
 
 1) Benjamin, schweizerischer Schriftsteller französischer Sprache, * Gryon (Kanton Waadt) 10. 1. 1877, ✝ Sanary-sur-Mer (Département Var) 19. 5. 1962; beschreibt in seinen Romanen, oft in satirischer Absicht, die von protestantischer Frömmigkeit und biederem Moralismus geprägte Mentalität der ländlichen Bevölkerung der französischen Schweiz; trat auch mit Essays zu politischen und sozialen Fragen sowie mit autobiographischen Schriften hervor.
 
Werke: Romane: Monsieur Potterat se marie (1906); La famille Profit (1909; deutsch Familie Profit); Suspects (1930); La foudre sur la maison (1943; deutsch Der Blitz schlägt ins Haus); La terre que j'aime (1958).
 
 2) Félix, französischer Maler und Grafiker schweizerischer Herkunft, * Lausanne 28. 12. 1865, ✝ Paris 29. 12. 1925; ab 1882 in Paris tätig, trat zuerst mit Illustrationen für Zeitschriften (»La Revue Blanche« u. a.) und mit Holzschnitten hervor, deren klare, flächenhaft dekorative Formgebung und Motive den Jugendstil wie den Symbolismus beeinflussten. Als Maler schloss Vallotton sich zunächst den Nabis an, gelangte jedoch zu einer eigenwilligen Verbindung von Jugendstilornament und Naturtreue und, besonders in seinen weiblichen Akten, zu starker Plastizität, die Aspekte der Neuen Sachlichkeit vorwegnimmt. Sein Roman »La vie meurtrière« wurde postum 1925 veröffentlicht.
 
Literatur:
 
F. V. Catalogue raisonné de l'œuvre gravé et lithographié, hg. v. M. Vallotton u. a. (Genf 1972);
 
F. V., Ausst.-Kat. (Mailand 1988);
 M. Ducrey: F. V. La vie, la technique, l'œuvre peint (Lausanne 1989);
 
F. V., bearb. v. N. Brodskaïa (St. Petersburg 1996).

Universal-Lexikon. 2012.