Weierstraß,
Karl Theodor Wilhelm, Mathematiker, * Ostenfelde (heute zu Ennigerloh) 31. 10. 1815, ✝ Berlin 19. 2. 1897; 1856-64 Professor am Gewerbeinstitut (heute TU) in Berlin, anschließend an der dortigen Universität. Neben B. Riemann, der den geometrischen Standpunkt betonte, erarbeitete Weierstraß aus den Gesetzen der Potenzreihen eine Fundierung der Funktionentheorie. Er führte die Untersuchungen von N. H. Abel fort, arbeitete über elliptische Funktionen, analytische Fortsetzung, die Produktdarstellung von Funktionen und über Singularitäten analytischer Funktionen. Auch zur Variationsrechnung leistete Weierstraß wichtige Beiträge. Seine Lehrtätigkeit übte nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung der Mathematik aus (»Berliner Schule«). Zu seinen Hörern zählten u. a. G. Cantor, M. G. Mittag-Leffler, Sofja Kowalewskaja und F. Klein.
Werk: Mathematische Werke, 7 Bände (1894-1927).
Universal-Lexikon. 2012.