Wịtebsk,
weißrussisch Wịzebsk, Vịcebsk [-s-], Gebietshauptstadt im Nordosten von Weißrussland, an der Düna nahe der Mündung der Witba, 365 100 Einwohner; PH, medizinische, technologische und veterinärmedizinische Hochschule, M.-Chagall-Museum; Werkzeugmaschinen- und Apparatebau, Leder-, Textil-, Holz- und Nahrungsmittelindustrie; Verkehrsknotenpunkt, Hafen, Flughafen.
An mittelalterlichen Bauten ist nur die Verkündigungskirche (12. Jahrhundert) erhalten. Spätbarock beziehungsweise klassizistisch sind Gouvernementpalst (1772), Rathaus (1775) und Erlöserkirche (1813).
Witebsk, erstmals 1021 erwähnt, war ein bedeutender Handelsplatz am Verbindungsweg von der Ostsee nach Konstantinopel. Ursprünglich beim Fürstentum Polozk, wurde es 1101 Hauptstadt des Fürstentums Witebsk. 1320 kam Witebsk unter litauische Herrschaft, 1569 an Polen (1597 Magdeburger Stadtrecht) und mit der 1. Polnischen Teilung 1772 an Russland (1796 Gouvernementhauptstadt). Im Zweiten Weltkrieg wurde Witebsk fast völlig (93 % der Wohnhäuser) zerstört.
Universal-Lexikon. 2012.