* * *
litụrgische Sprache,
die in der christlichen Liturgie gebrauchte Sprache. Ursprünglich Volkssprache, stellt die liturgische Sprache heute häufig eine kunstvoll stilisierte, absichtsvoll mit archaischem Wortgut versehene Kultsprache dar. Die durch die Mission der lateinischen Kirche entstandenen Kirchen übernahmen die (lateinische) Sprache ihrer römischen Mutterkirche. Spätere Reformbewegungen - v. a. M. Luther - plädierten für den Gebrauch der Volkssprache. In der katholischen Kirche hat sich die volkssprachliche Liturgie erst seit dem 2. Vatikanischen Konzil durchgesetzt.
Die Ostkirchen haben immer das Prinzip der Volkssprache anerkannt, doch werden die liturgische Texte in der Praxis weithin nicht verstanden - teils, weil sie eine Frühstufe der Sprachentwicklung bewahren (etwa Kirchenslawisch), teils, weil sie in einer den meisten heute nicht geläufigen Hochsprache verfasst sind.
Universal-Lexikon. 2012.