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Prin|zip [prɪn'ts̮i:p], das; -s, Prinzipien [prɪn'ts̮i:pi̯ən]:a) Grundsatz, den jmd. seinem Handeln und Verhalten zugrunde legt:
er beharrte auf seinen Prinzipien; ich gehe dort aus Prinzip nicht hin.
Zus.: Rotationsprinzip.
b) allgemeingültige Regel, bestimmte Idee, bestimmte Grundlage, auf der etwas aufgebaut ist, nach der etwas abläuft:
das Prinzip der Gewaltenteilung.
Syn.: ↑ Grundsatz.
c) Schema, nach dem etwas aufgebaut ist, abläuft:
diese Maschine beruht auf einem sehr einfachen Prinzip.
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Prin|zip 〈n.; -s, -pi|en od. (selten) -e〉 Grundsatz, Regel, Richtschnur ● \Prinzipien haben; es ist mein \Prinzip, mich nie sofort zu entscheiden; er hat sehr strenge \Prinzipien; seinen \Prinzipien treu bleiben; etwas aus \Prinzip tun od. nicht tun; im \Prinzip habe ich nichts dagegen im Grunde, eigentlich; ein Mensch mit/von \Prinzipien [<lat. principium „Anfang, Ursprung, Grundlage“]
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Prin|zip [lat. principium = Ursprung, Anfang, Grundlage, Urkraft], das; -s, …pi|en: in Philosophie, Wissenschaft u. Technik svw. Grundsatz, Grundregel, Gesetzmäßigkeit.
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Prin|zip , das; -s, -ien, selten: -e [lat. principium = Anfang, Ursprung; Grundlage, (Pl.:) Grundlehren, Grundsätze, zu: princeps, ↑ Prinzeps]:
a) feste Regel, die jmd. zur Richtschnur seines Handelns macht, durch die er sich in seinem Denken u. Handeln leiten lässt; ↑ Grundsatz (a):
strenge, moralische -ien;
seine -ien aufgeben;
von seinem P. nicht abgehen;
sich etw. zum P. machen;
☆ aus P. (einem Grundsatz, Prinzip folgend; ↑ grundsätzlich 2 a; nicht aus speziellen, gerade aktuellen Gründen: er tut es aus P., ist aus P. dagegen);
ein sittliches P.;
das P. der Gewaltenteilung;
sich zu einem bestimmten P. bekennen;
c) Gesetzmäßigkeit, Idee, die einer Sache zugrunde liegt, nach der etw. wirkt; Schema, nach dem etw. aufgebaut ist, abläuft:
etw. funktioniert nach einem einfachen P.
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Prinzip
[lateinisch principium »Anfang«, »Ursprung«, »Grundlage«] das, -s/...pi|en, selten auch -e,
2) Philosophie: der Urstoff oder die Elemente, aus denen alles Seiende besteht, die Quelle des Seins (Arche); philosophischer Terminus seit Aristoteles, der die Philosophie als eine theoretische Wissenschaft von den ersten Ursachen und ersten Prinzipien definiert hat. In der Philosophie ist das Wesen der Prinzipien als Seins-, Erkenntnis- oder Handlungsprinzipien, in ihrem Verhältnis zu dem, was von ihnen abgeleitet oder regelhaft bestimmt wird, sowie zu den von ihnen abhängigen Gegenstandsbereichen (Allgemeinheit des Prinzips) in vielfältiger Weise erörtert worden. Heute werden bewährte Sätze von großer Allgemeinheit, die sich als erste Sätze für den Aufbau eines Wissensgebietes eignen, als Prinzipien bezeichnet (etwa das Prinzip der Energieerhaltung in der Physik). Neben diesen inhaltlichen Prinzipien gibt es auch methodische Prinzipien im Sinne von Regeln und der Prinzipien der Logik (z. B. das Principium Contradictionis). In der Ethik treten Prinzipien als allgemein verbindliche Handlungsanweisungen auf. Die Frage nach dem Ursprung von Prinzipien, ob sie nur aus dem Denken entspringen oder aus der Erfahrung gewonnen werden, wird von Rationalismus und Empirismus unterschiedlich beantwortet. (Axiom, Grund, Ursache)
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Prin|zip, das; -s, -ien, seltener: -e [lat. principium = Anfang, Ursprung; Grundlage, (Pl.:) Grundlehren, Grundsätze, zu: princeps, ↑Prinzeps]: a) feste Regel, die jmd. zur Richtschnur seines Handelns macht, durch die er sich in seinem Denken u. Handeln leiten lässt; ↑Grundsatz (a): strenge, moralische -ien; Alle Gäste werden gleich behandelt! Das ist ein eisernes P. für Viktor (Heim, Traumschiff 22); seine -ien aufgeben; einem P. folgen, treu sein; an seinen -ien festhalten; auf seinen -ien beharren; sie tat es gegen alle ihre -ien; sie handelt stets nach dem gleichen P.; er ist ein Mann mit, von -ien (der bestimmte Grundsätze hat und sie nicht leicht aufgibt); von seinem P. nicht abgehen; es war ein Streit um -ien; sich etw. zum P. machen; *aus P. (einem Grundsatz, Prinzip folgend; ↑grundsätzlich 2a, nicht aus speziellen, gerade aktuellen Gründen): er tut es aus P., ist aus P. dagegen; im P. (im Grunde genommen, ↑grundsätzlich 2b, eigentlich): ich habe im P. dagegen nichts einzuwenden; Gehandelt wird im P. mit allem, doch stehen Metallwaren, Textilien und die Ausbeutung von Silbergruben im Vordergrund (Meier, Paracelsus 41); b) allgemein gültige Regel, Grundlage, auf der etw. aufgebaut ist; Grundnorm, Grundregel; ↑Grundsatz (b): ein politisches, demokratisches, rechtsstaatliches, dialektisches, didaktisches, sittliches P.; überlebte, veraltete, allzu starre -ien; das P. der Gewaltenteilung, der Nichteinmischung; das P. Hoffnung (Hoffnung als einzige [verbleibende] Möglichkeit; nach dem Titel des Hauptwerkes von Ernst Bloch [1885-1977]); sich zu einem bestimmten P. bekennen; c) Gesetzmäßigkeit, Idee, die einer Sache zugrunde liegt, nach der etw. wirkt; Schema, nach dem etw. aufgebaut ist, abläuft: das P. der Maschine, der elektrischen Batterie; Wenn Sie in den Jahren, in denen Sie hier wohnen, nicht das P. begriffen haben, nach dem unsere Synagoge arbeitet (Kemelman [Übers.], Dienstag 13); diese Erfindung beruht auf folgendem P.; etw. funktioniert nach einem einfachen P.; *huygenssches P. ['hɛygn̩ʃəs -] (Physik; der Berechnung der Reflexion, der Brechung u. Beugung von Wellen dienendes Prinzip der Wellenlehre, nach dem jeder Punkt einer Wellenfläche Ausgangspunkt einer neuen Welle sein kann; nach dem niederl. Physiker C. Huygens [1629-1693]).
Universal-Lexikon. 2012.