Akademik

auswachsen
aus|wach|sen ['au̮svaksn̩], wächst aus, wuchs aus, ausgewachsen:
1. <+ sich> anwachsen, sich vergrößern:
der Ort hat sich bereits zur Großstadt ausgewachsen; etwas wächst sich zu einer Katastrophe, einer Krise, einem Nachteil, einem Risiko aus; die Streitigkeiten wuchsen sich aus (wurden immer lästiger, unangenehmer).
Syn.: sich entwickeln, sich mausern (ugs.).
2. <+ sich> (von Krankheiten u. Ä.) mit zunehmendem Alter von alleine vergehen, sich legen:
keine Sorge, das Asthma wächst sich oft aus.
3. <itr.; ist (in nicht gewünschter Weise) zu keimen beginnen:
das Korn ist ausgewachsen; die im Keller ausgewachsenen Kartoffeln entkeimen.
4. <itr.; ist (ugs.) (weil etwas zu lange dauert) die Geduld verlieren:
ich könnte auswachsen, wenn ich so einen Unsinn höre!;
das/es ist zum Auswachsen: das/es ist zum Verzweifeln.

* * *

aus||wach|sen 〈[ -ks-] V. 272
I 〈V. intr.; istzu voller Größe heranwachsen ● Korn wächst aus keimt (wegen feuchter Witterung) aus dem Halm; der Hund ist ausgewachsen wächst nicht mehr; der arme Mensch ist ausgewachsen 〈umg.〉 ist verwachsen, hat einen Buckel; dabei kann man ja \auswachsen! 〈umg.〉 die Geduld verlieren; das ist ja zum Auswachsen! 〈umg.〉 das ist ja langweilig, ist zum Verzweifeln, dabei wird man ja ungeduldig!; sich (zu etwas) \auswachsen (zu etwas) werden; der unscheinbare Junge hat sich zu einem hübschen jungen Mann ausgewachsen; die anfängliche Spielerei hat sich zu regelrechter Arbeit ausgewachsen 〈umg.; scherzh.〉; ausgewachsen zu voller Größe gewachsen, voll entwickelt; ein ausgewachsener Stier
II 〈V. tr.; hat; umg.〉 Kleidungsstücke \auswachsen verwachsen, aus ihnen herausgewachsen ● das Kind hat das Kleid ausgewachsen

* * *

aus|wach|sen <st. V.>:
1. <ist> (von Getreide o. Ä.) infolge beständig feuchtwarmer Witterung auf dem Halm keimen:
das Getreide, Korn wächst aus.
2. <hat> (selten) (von Kindern) aus einem Kleidungsstück herauswachsen:
er wird die Sachen bald a.;
<meist im 2. Part.:> ein ausgewachsenes Hemd.
3. <a. + sich; hat
a) sich beim Wachstum normalisieren:
die Fehlbildung in der Zahnstellung wird sich noch a.;
b) (geh.) sich vergrößern, sich weiterentwickeln:
die Unruhe im Volk wächst sich aus;
c) sich zu etw. Bestimmtem entwickeln:
die Unruhen haben sich zur Rebellion ausgewachsen.
4. <ist> (ugs.) die Geduld verlieren:
ich bin bei dem stundenlangen Warten fast ausgewachsen;
<subst.:> das ist ja zum Auswachsen! (das ist kaum zum Aushalten!)

* * *

aus|wach|sen <st. V.>: 1. (von Getreide o. Ä.) infolge beständig feuchtwarmer Witterung auf dem Halm keimen <ist>: das Getreide, Korn wächst aus. 2. (selten) (von Kindern) aus einem Kleidungsstück herauswachsen <hat>: er wird die Sachen bald a.; <meist im 2. Part.:> Die bestickten Kittel ..., die man uns ... 1914 gekauft hatte, waren um 1917 längst ... ausgewachsen (K. Mann, Wendepunkt 52); Sein ausgewachsenes Hemd bedeckte ihn kaum (Strittmatter, Wundertäter 106). 3. <a. + sich; hat a) sich beim Wachstum normalisieren: die Fehlbildung in der Zahnstellung wird sich noch a.; „Wenn der Großherzog das sieht“, sprach Herr von Knobelsdorff, „so sagen Sie ihm, dass es sich auswächst“ (Th. Mann, Hoheit 16); b) (geh.) sich vergrößern, sich weiterentwickeln: die Unruhe im Volk wächst sich aus; das erste Stück eines Fernsehturmes ..., der sich zum höchsten Bauwerk Berlins a. soll (Spiegel 6, 1966, 43); In Afrika wuchs sich der Posten beträchtlich aus. Ich befehligte schockweise Eingeborene (Hauptmann, Schuß 10); c) sich zu etw. Bestimmtem entwickeln: Die Dinge in Lourdes wachsen sich zu einer Art von Rebellion aus (Werfel, Bernadette 221); in freudigem Erstaunen, das sich zur Begeisterung auswächst (Reinig, Schiffe 142); Das Kind wächst sich allmählich zu einer Gefahr aus (Apitz, Wölfe 237). 4. (ugs.) die Geduld verlieren <ist>: ich bin bei dem stundenlangen Warten fast ausgewachsen; <subst.:> Was pusseln Sie denn dauernd an Ihren Schuhen herum. Das ist ja zum Auswachsen! (das ist kaum zum Aushalten; Weber, Tote 124).

Universal-Lexikon. 2012.