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digital
di|gi|tal [digi'ta:l] <Adj.>:
(im Unterschied zum analogen System) Daten und Informationen in Ziffern darstellend; in Ziffern dargestellt:
digital und analog arbeitende Geräte; die Uhrzeit wird digital angezeigt; digitale Uhrzeit- und Frequenzanzeige.

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di|gi|tal 〈Adj.〉
1. 〈EDV〉 in Ziffern darstellbar, mittels Ziffern; Ggs analog (3)
2. 〈Med.〉 mithilfe der Finger
● \digitale Signale Signale, bei denen ein Wert stufenweise durch Ziffern angezeigt wird; Ggs kontinuierliche Signale; \digitale Welt = Cyberspace [zu lat. digitus „Finger“]

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di|gi|tal <Adj.>:
1. [lat. digitalis] (Med.) mithilfe des Fingers erfolgend:
etw. d. untersuchen.
2. [engl. digital, zu Digit]
a) (Physik) in Stufen erfolgend; in Einzelschritte aufgelöst:
-es Signal (Digitalsignal);
b) auf Digitaltechnik, Digitalverfahren beruhend:
-e Effekte, Fotos;
-es Fernsehen.
3. (Technik) in Ziffern darstellend; in Ziffern dargestellt:
etw. d. anzeigen.

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I
digital
 
[nach lat. digitus »Finger«, bzw. digitalis »zum Finger gehörig«], Bezeichnung für die Eigenschaft einer Größe, nur eine endliche Zahl von Werten annehmen zu können (daher der Name, denn man kann die Zahl der Werte mit den Fingern abzählen). Im Unterschied zu einer analogen Größe sind keine Zwischenwerte definiert.
 
Da die Zahl der möglichen Werte abzählbar ist, kann man sie nummerieren; diese Nummern bilden eine Untermenge der natürlichen Zahlen. Die möglichen Werte einer analogen Größe dagegen sind nicht abzählbar, ihnen entsprechen die reellen Zahlen.
 
Anwendungsbeispiele für digitale »Zustände« sind dezimale und binäre Größen. Im Alltag zählen wir auf der Basis des Dezimalsystems, beispielsweise, wenn wir mit Bargeld bezahlen. Auch frühe digitale Computer (Mark I, ENIAC) arbeiteten mit dem Dezimalsystem. Moderne Computer dagegen verwenden das Binärsystem. Binäre Größen können genau zwei verschiedene Zustände annehmen; diese beiden Zustände repräsentiert man i. d. R. durch die Werte 0 und 1. Das Binärsystem spielt im Bereich der Computer eine so wesentliche Rolle, dass im allgemeinen Sprachgebrauch die Begriffe »digital« und »binär« oft gleichgesetzt werden.
 
Technisch stellt man die beiden Binärwerte 0 und 1 durch zwei unterscheidbare physikalische Zustände dar, z. B. zwei verschiedene Gleichspannungspegel in der Elektronik oder Dunkelheit/Licht in der Optoelektronik. Praktisch werden diese beiden Zustände durch Schwellenwerte oder durch sog. verbotene Zonen in den Halbleiterbausteinen (Transistoren, Dioden, Kondensatoren), aus denen Computer aufgebaut sind, getrennt.
 
Der Vorteil der digitalen Darstellung und Speicherung ist, dass die auf diese Weise repräsentierten Informationen nicht durch mechanische oder elektrische Schwankungen verfälscht werden, wie es bei analogen Daten der Fall sein kann (z. B. Tonhöhenveränderungen bei Gleichlaufschwankungen eines Tonbands oder Farbverfälschungen im Fernsehbild aufgrund von Überspannungen oder atmosphärischen Störungen). Zudem kann man von digital gespeicherten Informationen theoretisch unendlich viele Kopien anfertigen, ohne dass die Qualität der Kopie sich vom Original unterscheidet, denn es ist viel einfacher, ausschließlich An- und Auszustände zu übertragen, als die unzähligen Nuancen analoger Daten. Diese Möglicheit der perfekten Kopie führt durch Piraterie zu erheblichen Problemen beim Schutz des Urheberrechts; Anbieter von digital verbreiteten Daten haben daher zahlreiche Verfahren zum Kopierschutz und v. a. spezielle Kontrollmechanismen (z. B. Digital Rights Management) entwickelt.
 
Ein moderner Computer kann nur digitale Daten verarbeiten. Daher stellt sich oft die Aufgabe, analoge in digitale Daten umzuwandeln; diesen Vorgang nennt man digitalisieren. Mit einem dafür eingesetzten Analog-digital-Wandler kann man beispielsweise ein analoges Tonsignal in eine digitale Datenfolge konvertieren und im Computer weiterverarbeiten. Das Gegenstück dazu ist der Digital-analog-Wandler, der beispielsweise eine digitale Datenfolge in ein analoges elektrisches Signal umwandelt, das als Ton über einen Lautsprecher ausgegeben werden kann.
II
digital,
 
Markenname der Digital Equipment Corp.; der Firmenname wird gewöhnlich mit DEC abgekürzt.

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di|gi|tal <Adj.> [1: lat. digitalis; 2: engl. digital, zu ↑Digit]: 1. (Med.) mithilfe des Fingers: etw. d. untersuchen. 2. a) (Physik) in Stufen erfolgend; in Einzelschritte aufgelöst: -es Signal (Digitalsignal); b) (EDV) auf Digitaltechnik, Digitalverfahren beruhend: -e Effekte; die -e Revolution in den Medien; Damit sich das -e Fernsehen rechnet, haben sich die größten und mächtigsten Medienkonzerne zusammengeschlossen (Woche 2. 1. 98, 23); 3. (Technik) in Ziffern darstellend; in Ziffern dargestellt: Schematisierte Bedienungsfelder und -e Anzeige für alle Funktionen und Messwerte (CCI 10, 1984, 15); Eine Art Stoppuhr, die in Mark und Pfennig d. die Telefongebühren anzeigt, soll Sprechzeiten verkürzen und Geld sparen helfen (Spiegel 6, 1977, 145).

Universal-Lexikon. 2012.