die beim Ausbruch eines Vulkans an die Oberfläche der Erde tretende flüssige Masse und das daraus entstehende Gestein:
glühende Lava.
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La|va 〈[ -va] f.; -, La|ven〉 bei Vulkanausbrüchen ausgeworfenes, geschmolzenes Gestein (Magma) [<ital. lava, urspr. Bedeutung „Stein“]
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La|va [ital. lava = Schmelzfluss], die; -, La|ven: bei Vulkanausbrüchen glühendflüssig an die Erdoberfläche austretendes u. dort als ↑ Vulkanit glasig-blasig erstarrendes Magma.
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La|va, die; -, Laven [ital. lava = Schlammmassen, viell. zu lat. labes = Erdrutsch] (Geol.):
bei Vulkanausbrüchen austretendes Magma u. das daraus entstehende Gestein:
glühende, erstarrte L.
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Lava
[italienisch »Schlammmassen«, vielleicht zu lateinisch labes »Erdrutsch«] die, -/...ven, das bei Vulkanausbrüchen unter lebhafter Entgasung aus Spalten oder Schloten an die Erdoberfläche austretende glühend heiße Magma, das zu einem gas- und blasenreichen Ergussgestein (Vulkanite), ebenfalls Lava genannt, erstarrt. Erstarrung tritt ab 900-700 ºC ein. In ebenem Gelände bilden sich Lavadecken, beim Herabfließen Lavaströme. Basische Laven, d. h. mit relativ geringem Kieselsäuregehalt (unter 52 %; v. a. Basalte), in geringerem Maße auch andesitische Schmelzen (intermediär: 52-65 % SiO2), sind dünnflüssig (niedrige Viskosität), fließen infolge hoher Temperatur (1 000-1 200 ºC) schneller (bis 1 000 m/min) und geben leichter Gase ab; sie sind daher weniger gefährlich. Sie bilden auch zeitweise Lavaseen (z. B. auf Hawaii). Man unterscheidet bei ihnen zwei Grundtypen: 1) Die Pahoehoe-Lava (Fladen-, Seil-, Strick-, Gekröse-, Schollenlava) hat eine glatte, wulstige oder eine seilartig oder ähnlich verformte Oberfläche; darin enthaltene Gasblasen sind kugelig. Zu diesen Laven gehören die Flutbasalte. Die Hauptmenge befindet sich auf dem Meeresboden, vielfach als Pillow- oder Kissenlava ausgebildet. 2) Aalava (Brockenlava) entsteht an der Oberfläche von stärker abgekühlten und daher langsamer fließenden Strömen. Sie besteht aus losen, schlackenartigen, scharfkantigen Brocken. Gasblasen haben eine unregelmäßige Form. Durch ihre spätere Entleerung können in den Lavaströmen Hohlräume entstehen.
Saure Laven, d. h. mit hohem Kieselsäuregehalt (über 65 % SiO2; dazitische und rhyolithische Schmelzen), sind zähflüssig (hochviskos) und bestehen an der Oberfläche aus relativ glattwandigen, eckigen, meist blasenfreien Blöcken (Blocklava); sie sind manchmal glasig erstarrt (Obsidian, Pechstein). Sie geben Gase nur sehr schwer ab. Beim Aufstieg bildet sich oft im Schlot durch rasche Erstarrung ein Lavapfropfen, der bei steigendem Druck explosionsartig herausgesprengt werden kann. Durch die infolge der Druckentlastung dabei frei werdenden Gase in einzelne Fetzen zerrissen, wird das Magma in Form von Bimssteinen und Bimssteinaschen ausgeworfen (Pyroklastika). Charakteristisch sind Glutwolken, Quellkuppen und Staukuppen. (Vulkanismus)
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Universal-Lexikon. 2012.