Akademik

sättigen
sät|ti|gen ['zɛtɪgn̩]:
1. <itr.; hat (von Speisen) schnell satt machen:
die Suppe sättigt; Eierspeisen sind sehr sättigend.
Syn.: den Hunger stillen.
2. <tr.; hat so viel hinzufügen, dass die Grenze der Aufnahmefähigkeit erreicht ist; um so viel steigern, dass ein Grenzwert erreicht ist:
durch ein großes Angebot den Markt sättigen; die Nachfrage war gesättigt.

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sạ̈t|ti|gen 〈V. tr. u. V. intr.; hat
1. jmdn. \sättigen
1.1 jmdn. sattmachen, jmds. Hunger stillen
1.2 〈fig.〉 jmds. Begierde stillen, befriedigen
2. 〈Chem.〉 eine Lösung \sättigen einer L. so viel von einer Substanz beifügen, wie sie maximal aufnehmen kann
Basen od. Säuren \sättigen 〈Chem.〉 unwirksam machen; jmds. Ehrgeiz, Neugier, Wissensdrang \sättigen ● sich an, mit, von einer Speise \sättigen ● der Markt ist mit Waren gesättigt 〈fig.〉; das Essen ist sehr \sättigend es macht schnell satt; gesättigter Dampf Dampf, der keine weitere Zunahme der Dampfdichte zulässt, ohne zu kondensieren; gesättigte Lösung L., die so viel von einem Stoff gelöst enthält, wie bei der betreffenden Temperatur überhaupt von dem Lösungsmittel gelöst werden kann; gesättigte Verbindung organ. V., die keine Doppel- od. Dreifachbindungen zwischen Kohlenstoffatomen enthält [<spätmhd. set(t)igen, für mhd. set(t)en;satt]

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sạ̈t|ti|gen <sw. V.; hat [mhd. set(t)igen]:
1. (geh.) satt (1 a) machen:
jmdn. [mit etw.], sich [mit, an etw.] s.;
Ü jmds. Ehrgeiz, Neugier, Verlangen, Wissensdrang s.
2. (von Speisen) [schnell] satt machen:
die Suppe sättigt [kaum];
Eierspeisen sind sehr sättigend.
3. so viel hinzufügen, dass die Grenze der Aufnahmefähigkeit erreicht ist; so weit steigern, dass ein Grenzwert erreicht ist:
durch ein großes Angebot den Markt s.;
gesättigte Farben;
eine gesättigte Lösung (Chemie; eine Lösung, die von dem gelösten Stoff so viel enthält, wie sich in der vorhandenen Menge des Lösungsmittels maximal lösen lässt).
4.
mit/von etw. gesättigt sein (besonders viel von etw. enthalten: die Luft war von Düften gesättigt).

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sạ̈t|ti|gen <sw. V.; hat [mhd. set(t)igen]: 1. (geh.) satt (1 a) machen: jmdn., sich [mit, an etw.] s.; er breitete ... ein durchgefettetes Papier mit Speiseresten neben sich aus, an denen er sich gemächlich sättigte (Musil, Mann 1175); um das Junge ... mit Fischen ... mehr als halbwegs zu s. (Lorenz, Verhalten I, 192); Ü jmds. Ehrgeiz, Neugier, Verlangen, Wissensdrang s.; Aber der Lebenstrieb ist so mächtig, dass er nicht anders gesättigt werden kann als mit der Ewigkeit (Schneider, Leiden 96); sein Zorn war noch nicht gesättigt (Hesse, Narziß 283). 2. (von Speisen) schnell satt machen: die Suppe sättigt [kaum]; Eierspeisen sind sehr sättigend; Ü Auch Tugend sättigt (Hacks, Stücke 157). 3. so viel hinzufügen, dass die Grenze der Aufnahmefähigkeit erreicht ist, so weit steigern, dass ein Grenzwert erreicht ist: durch großes Angebot den Markt s.; Purpurrot ist eine stärker gesättigte Farbe als Rosa; Die Nachfrage war gesättigt, die Wirtschaftskonjunktur ging weltweit zurück (ADAC-Motorwelt 8, 1980, 14); Italiens Markt für Klimageräte ... ist nach Ansicht von Branchenkennern noch nicht gesättigt (CCI 10, 1984, 14); eine gesättigte (Chemie; löslichen Stoff in dem Maße enthaltende, als sich maximal darin auflösen lässt) Kochsalzlösung. 4. *mit/von etw. gesättigt sein (besonders viel von etw. enthalten): in einer Gesellschaft, die mit materiellen Gütern gesättigt sei (NZZ 31. 8. 87, 26); an diesem mit Geschichte gesättigten Ort (Stern, Mann 238); wenn ... der Wind gesättigt ist von dem Duft der tausenderlei Kräuter (Plievier, Stalingrad 160); Das Portugiesische ist ... so von Gefühl gesättigt, dass es fast seinen Rhythmus verliert (Schneider, Leiden 9).

Universal-Lexikon. 2012.