Akademik

blenden
glänzen; täuschen; trügen; bluffen

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blen|den ['blɛndn̩], blendete, geblendet <tr.; hat:
1. durch sehr helles Licht am Sehen hindern:
die Sonne blendete mich; der Fahrer wurde durch entgegenkommende Autos geblendet.
Syn.: blind machen.
2. durch äußerliche Vorzüge beeindrucken:
ihr geschicktes Auftreten blendet die Kunden.
Syn.: in seinen Bann ziehen.

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blẹn|den 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉
1. jmdn. \blenden
1.1 jmdm. unmittelbar, schmerzhaft ins Auge strahlen, jmds. Sehvermögen beeinträchtigen
1.2 jmdm. die Augen ausstechen, ihn blindmachen (als Strafe)
1.3 〈fig.〉 so stark beeindrucken, dass der Betreffende nichts anderes mehr sieht
2. etwas \blenden
2.1 mit einer Blende versehen, schützen, panzern
2.2 〈Mil.〉 tarnen, verdecken, dem Einblick entziehen
2.3 dunkelfärben (Pelzwerk)
● das helle Licht blendet (mich, meine Augen); einen Verurteilten \blenden; Wild \blenden 〈Jägerspr.〉 durch aufgehängte Lappen zurückscheuchen; sich durch den schönen oder äußeren Schein \blenden lassen; auf beiden Augen geblendet sein; er war von ihrer Schönheit (wie) geblendet
II 〈V. intr.〉 mehr scheinen, als man ist, Angenehmes vortäuschen ● er blendet durch seine geistreichen Einfälle und sein liebenswürdiges Benehmen
[<ahd. blenten;blind]

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blẹn|den <sw. V.; hat [mhd. blenden, ahd. blenten, eigtl. = blind machen]:
1. durch übermäßige Helligkeit das Sehvermögen bei jmdm. zeitweise beeinträchtigen:
das grelle Licht [der Scheinwerfer] blendete ihn.
2.
a) so stark beeindrucken, jmds. Sinne so gefangen nehmen, dass er bzw. sie [für kurze Zeit] nichts anderes mehr wahrnimmt:
ihr Wesen blendete ihn;
b) durch äußere Vorzüge sehr für sich einnehmen u. dadurch über negative Eigenschaften o. Ä. hinwegtäuschen:
er blendet sie durch sein liebenswürdiges Benehmen;
sich von Wahlversprechen nicht b. lassen;
er blendet gern.
3.
a) [vorübergehend] das Sehvermögen nehmen;
b) jmdm. die Augen ausstechen, -brennen o. Ä.
4. (Kürschnerei) dunkel färben.

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Blenden
 
[nach der Zinkblende (frühere Bezeichnung »Blende«)], Metall-Schwefel-Verbindungen, die zusammen mit den Kiesen, Glanzen und Fahlen die Gruppe der Sulfidminerale bilden. Von diesen vier zeigen die Blenden die geringsten Metalleigenschaften; es handelt sich meist um teils völlig durchsichtige, teils kräftig gefärbte Minerale einfacher chemischer Zusammensetzung mit vollkommener Spaltbarkeit und Fettglanz; Härte nach Mohs 3-4.

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blẹn|den <sw. V.; hat [mhd. blenden, ahd. blenten, eigtl. = blind machen, Bewirkungswort zu ↑blind]: 1. durch übermäßige Helligkeit das Sehvermögen bei jmdm. zeitweise beeinträchtigen: das grelle Licht [der Scheinwerfer] blendete ihn, seine Augen; Eine Taschenlampe blendet ihm (scheint ihm grell) ins Gesicht (Hartung, Junitag 73); die Fenster blenden (spiegeln sehr) bei Sonnenuntergang. 2. a) so stark beeindrucken, jmds. Sinne so gefangen nehmen, er [für kurze Zeit] nichts anderes mehr wahrnimmt: er war von ihrer, von so viel Schönheit ganz geblendet; ihr Wesen blendete ihn; Doch schon Otto III. blendete der Glanz der römischen Kaiserkrone (Thieß, Reich 379); b) durch äußere Vorzüge sehr für sich einnehmen u. dadurch über negative Eigenschaften o. Ä. hinwegtäuschen: er blendet sie durch sein liebenswürdiges Benehmen, sicheres Auftreten; sich von Wahlversprechen, vom äußeren Schein nicht, leicht b. lassen; Appollonius ... hat ... es so wenig wie Jesus darauf angelegt, die Menge zu b. (Thieß, Reich 189); er blendet gern. 3. a) [vorübergehend] das Sehvermögen nehmen: die Gepeinigte kann den Unhold mit Insektenspray b. (Spiegel 46, 1984, 218); b) jmdm. die Augen ausstechen, -brennen o. Ä.: der Verräter wurde erst geblendet, dann aufs Rad geflochten. 4. (Kürschnerei) dunkel färben: Pelze b.; tadellos geblendete Felle. ∙ 5. mit einer ↑Blende (1) bedecken, verdecken: Blend' (verbinde) ihm die Augen, und führ' ihn wieder auf das Feld hinaus (Kleist, Käthchen I, 2).

Universal-Lexikon. 2012.