1. nicht sehen könnend:
ein blindes Kind; von Geburt blind sein; blind werden.
Syn.: ↑ sehbehindert.
Zus.: farbenblind, halbblind, nachtblind, schneeblind.
2. keiner Kontrolle durch den Verstand unterworfen:
blinder Hass; blindes Vertrauen.
3. nicht mehr durchsichtig, spiegelnd; trübe, angelaufen:
ein blinder Spiegel; blinde Fensterscheiben; blinde Metallbeschläge.
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blịnd 〈Adj.〉
1. ohne Sehvermögen
5. verblendet
6. 〈adv.〉 ohne hinzusehen
● \blinder Eifer schadet nur 〈Sprichw.〉; \blinder Fleck Stelle an der der Sehnerv ins Auge eintritt u. an der die Sehzellen fehlen; \blinder Passagier Passagier, der heimlich u. ohne Fahrkarte mitfährt; \blindes Vertrauen unbedingtes, uneingeschränktes Vertrauen; \blinde Wut ● die Straße endet \blind geht nicht weiter, zweigt nicht ab; Liebe macht \blind der Liebende sieht nicht die Fehler des geliebten Menschen; jmdm. \blind vertrauen bedingungslos vertrauen ● er war \blind für die Schönheit der Landschaft er sah sie nicht od. wollte sie nicht sehen; die Augen \blind vom vielen Weinen 〈fig.〉; er war \blind vor Eifersucht, vor Zorn [<ahd. blint, engl. blind, got. blinds; zu idg. *bland- „mischen“, eigtl. „getrübt“; → Blendling]
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blịnd <Adj.> [mhd., ahd. blint, urspr. wohl = undeutlich schimmernd, fahl]:
1. keine Sehkraft, kein Sehvermögen besitzend; ohne Augenlicht
a) ein -er Mann;
b. sein;
sie ist auf einem Auge b.;
R bist du b.? (ugs.; kannst du nicht aufpassen?);
☆ für etw. b. sein (etw. nicht sehen [wollen]; für etw. kein Gespür, keinen Blick haben);
sich b. verstehen (Sport; hervorragend aufeinander eingespielt sein).
2.
a) maßlos, hemmungslos, verblendet:
mit -er Gewalt vorgehen;
b. sein vor Wut;
b) ohne kritisch-selbstständiges Nachdenken, kritiklos, ohne Überlegung:
-er Gehorsam;
jmdm. b. vertrauen;
c) sich nicht nach menschlichen Maßstäben richtend; nicht einsehbar.
3. nicht mehr durchsichtig, spiegelnd; trübe, angelaufen:
-e [Fenster]scheiben;
ein -er Spiegel.
4.
a) nicht vollständig durchgeführt; nur angedeutet, vorgetäuscht:
-e Arkaden;
eine -e Tasche aufsetzen;
b) verdeckt, unsichtbar:
eine -e Naht;
der Mantel wird b. geknöpft.
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blịnd <Adj.> [mhd., ahd. blint, urspr. wohl = undeutlich schimmernd, fahl]: 1. a) keine Sehkraft, kein Sehvermögen besitzend; ohne Augenlicht: ein -er Mann; sechs -e schwarze Welpen (Welpen, die ihre Augen noch nicht geöffnet haben); b. sein, geboren werden; er ist auf einem Auge b.; Richy sieht ihm nach, b. (nichts mehr sehend) vor Tränen (Ossowski, Flatter 26); R bist du b.? (ugs.; kannst du nicht aufpassen?); Ü Er war b. gegenüber der tödlichen Gefahr (er erkannte sie nicht; Alt, Frieden 62); *für etw. b. sein (etw. nicht sehen [wollen]; für etw. kein Gespür, keinen Blick haben); *sich b. verstehen (Sport; hervorragend aufeinander eingespielt sein); b) ohne Zuhilfenahme des Sehvermögens, optischer Instrumente o. Ä.: Sie nahm Jans Schlüssel und schob ihn b. (ohne hinzusehen) ins Schloss (Bieler, Mädchenkrieg 297); b. (ohne Sicht, nur mithilfe der Bordinstrumente) fliegen; b. schreiben (mit allen zehn Fingern auf der Schreibmaschine o. Ä. schreiben, ohne dabei auf die Tasten zu sehen); b. spielen (aus dem Gedächtnis, ohne Brett und Figuren zu sehen, Schach spielen). 2. a) maßlos, hemmungslos, verblendet: Zwei Adelige, die in einem Regiment dienen, führt -er Hass zum Kampf (NJW 19, 1984, 1 083); mit -er Gewalt vorgehen; b. sein vor Wut; b) ohne kritisch-selbstständiges Nachdenken, kritiklos, ohne Überlegung: -er Gehorsam; etw. in -em Glauben tun; Napoleon ... begehrt nur noch -e Zustimmung für seine Worte (St. Zweig, Fouché 163); jmdm. b. vertrauen, gehorchen; Befehle b. ausführen; Sie bewunderte damals Constantin b. (Domin, Paradies 116); c) sich nicht nach menschlichen Maßstäben richtend; nicht einsehbar: das -e Schicksal; der -e Zufall führte ihn zu seiner Entdeckung. 3. nicht mehr durchsichtig, spiegelnd; trübe, angelaufen: -e [Fenster]scheiben; ein -er Spiegel; die metallenen Beschläge waren b. geworden. 4. a) nicht vollständig durchgeführt; nur angedeutet, vorgetäuscht: -e Fenster, Arkaden; eine -e Tasche aufsetzen; ich sah zu meinem großen Erschrecken, dass sich meine Bücher fast nur aus -en (unbedruckten) Seiten zusammensetzten (Mayröcker, Herzzerreißende 44); b) verdeckt, unsichtbar: eine -e Naht; der Mantel wird b. geknöpft. ∙ 5. a) in der Fügung -e Nacht (dunkle, finstere Nacht, in der man nichts sehen kann): und trug das Geld bei dunkler, -er Nacht in den Krautgarten (Hebel, Schatzkästlein 44); Begünstigt von der -en Nacht, gelingt uns manche heiße Schlacht (Schiller, Zerstörung von Troja 70); b) falsch, unbegründet: Der Direktor unserer Schauspielergesellschaft hatte schon verschiedentlich mit dem Abzug gedroht ... Dies war ... ein -er Lärm (Goethe, Theatralische Sendung I, 21); Ganz gewiss nur ein -er Tumult (eine grundlose Aufregung), wie alltäglich in Genua (Schiller, Fiesco II, 10).
Universal-Lexikon. 2012.