Ace|tyl|cho|lin 〈[-ko-] n. 11; fachsprachl.〉 = Azetylcholin
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A|ce|tyl|cho|lin: aus ↑ Cholin durch Acetylase gebildetes Gewebshormon, das als Neurotransmitter der cholinergen Nervenleitung gefäßerweiternd u. blutdrucksenkend wirkt (↑ Parasympathikomimetikum). Durch ↑ Acetylcholin-Esterase wird A. inaktiviert.
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Acetylcholin
[-ç-] das, -s, Physiologie: in der stammesgeschichtlichen Entwicklung sehr früh auftretender Wirkstoff (bereits bei Einzellern nachweisbar). Bei höheren Tieren ist Acetylcholin Neurotransmitter an der motorischen Endplatte und zahlreichen Synapsen des vegetativen Nervensystems (besonders des Parasympathikus). Es bewirkt die Erregungsübertragung von einer Nervenfaser auf eine nachgeschaltete Nerven-, Muskel- oder Drüsenzelle (Signalübertragung), indem es sich an spezifischen Rezeptoren (Acetylcholinrezeptoren) in der subsynaptischen Membran der Muskelzelle bindet und diese erregt. Ein selektiver Antagonist des Acetylcholin an der motorischen Endplatte ist Tubocurarin, im vegetativen Nervensystem Atropin. Das Enzym Acetylcholin-Esterase spaltet Acetylcholin in Essigsäure und Cholin und hebt damit seine Wirkung auf. Eine Hemmung dieses Enzyms durch beispielsweise Eserin, Insektizide oder chemische Kampfstoffe aus der Gruppe der Phosphorsäureester führt bei starker Vergiftung zu Muskelzuckungen, Krämpfen, Blutdruckabfall, Hyperaktivität und schließlich zum Tod.
Universal-Lexikon. 2012.