Aus|tausch|re|ak|ti|on 〈f. 20; Chem.〉 Kernreaktion, bei der ein Atom od. eine Atomgruppe innerhalb eines Moleküls durch ein anderes Atom od. eine andere Atomgruppe ersetzt wird
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Aus|tausch|re|ak|ti|on:
1) in der Chemie Sammelbez. für Substitutionen der Art AX + Y → AY + X, für sog. doppelte Umsetzungen AX + BY → AY + BX, für Verdrängungsreaktionen zwischen Liganden in Koordinationsverbindungen oder für ↑ Topomerisierungen
2) Bez. für Platzwechselreaktionen, z. B. zwischen Isotopen desselben Elements bei der Herst. von deuterierten oder tritiierten Verb. durch Scrambling, oder bei der Entstehung von Kristallbaufehlern;
3) bei ↑ Kernreaktionen ein Prozess der Art 157N(p, α)126C; d. h., ein N-Kern wandelt sich bei Beschuss mit Protonen p unter Aussendung von α-Teilchen in einen C-Kern um.
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Austauschreaktion,
1) Chemie: eine chemische Reaktion, bei der Atome, Atomgruppen oder Ionen innerhalb von Molekülen oder in einem Kristallgitter ausgetauscht werden. In der organischen Chemie bezeichnet man viele Austauschreaktionen als Substitutionsreaktionen; in der anorganischen Chemie werden Austauschreaktionen an Komplexen (Koordinationsverbindungen) Verdrängungsreaktionen oder Ligandenaustauschreaktionen genannt.
2) Kernphysik: eine Kernreaktion, bei der das in einen Atomkern A eindringende Teilchen a in diesen eingebaut wird, während ein anderes Teilchen b ihn verlässt, geschrieben A (a, b) B mit B als resultierendem Kern. Ein Beispiel ist die erste künstliche Kernreaktion (E. Rutherford, 1919), bei der Stickstoffkerne mit α-Teilchen beschossen wurden:
14N (α, p)17O.
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Aus|tausch|re|ak|ti|on, die (Chemie): Reaktion, bei der Kernteile, Atome, Atomgruppen od. Ionen ausgetauscht werden.
Universal-Lexikon. 2012.