Akademik

Austauschreaktion
Aus|tausch|re|ak|ti|on 〈f. 20; Chem.〉 Kernreaktion, bei der ein Atom od. eine Atomgruppe innerhalb eines Moleküls durch ein anderes Atom od. eine andere Atomgruppe ersetzt wird

* * *

Aus|tausch|re|ak|ti|on:
1) in der Chemie Sammelbez. für Substitutionen der Art AX + Y → AY + X, für sog. doppelte Umsetzungen AX + BY → AY + BX, für Verdrängungsreaktionen zwischen Liganden in Koordinationsverbindungen oder für Topomerisierungen
2) Bez. für Platzwechselreaktionen, z. B. zwischen Isotopen desselben Elements bei der Herst. von deuterierten oder tritiierten Verb. durch Scrambling, oder bei der Entstehung von Kristallbaufehlern;
3) bei Kernreaktionen ein Prozess der Art 157N(p, α)126C; d. h., ein N-Kern wandelt sich bei Beschuss mit Protonen p unter Aussendung von α-Teilchen in einen C-Kern um.

* * *

Austauschreaktion,
 
1) Chemie: eine chemische Reaktion, bei der Atome, Atomgruppen oder Ionen innerhalb von Molekülen oder in einem Kristallgitter ausgetauscht werden. In der organischen Chemie bezeichnet man viele Austauschreaktionen als Substitutionsreaktionen; in der anorganischen Chemie werden Austauschreaktionen an Komplexen (Koordinationsverbindungen) Verdrängungsreaktionen oder Ligandenaustauschreaktionen genannt.
 
 2) Kernphysik: eine Kernreaktion, bei der das in einen Atomkern A eindringende Teilchen a in diesen eingebaut wird, während ein anderes Teilchen b ihn verlässt, geschrieben A (a, b) B mit B als resultierendem Kern. Ein Beispiel ist die erste künstliche Kernreaktion (E. Rutherford, 1919), bei der Stickstoffkerne mit α-Teilchen beschossen wurden:
 
14N (α, p)17O.

* * *

Aus|tausch|re|ak|ti|on, die (Chemie): Reaktion, bei der Kernteile, Atome, Atomgruppen od. Ionen ausgetauscht werden.

Universal-Lexikon. 2012.