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Bildplatte
Bịld|plat|te 〈f. 19audiovisuelles Medium zur Wiedergabe von bewegten Bildern u. Begleitton

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Bịld|plat|te, die (Fernsehen):
schallplattenartige Folie, die mit einem entsprechenden Gerät abgetastet wird u. so Bild u. Ton auf den Fernsehschirm überträgt.

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I
Bildplatte,
 
Videoplatte, schallplattenähnlicher audiovisueller Programmträger aus Kunststoff, der die Bild- und Tonsignale eines aufgezeichneten Fernsehprogramms, Films u. a. fest gespeichert enthält; eine spezielle optische Speicherplatte. Die Bild- und Tonsignale werden z. B. als winzige Vertiefungen (Pits) spiralförmig hintereinander in die sehr dünne und flexible PVC-Folie gepresst (etwa 150 Rillen pro mm Scheibenradius). Mithilfe eines Abspielgeräts (Bildplattenspieler) lassen sie sich durch ein Fernsehgerät wiedergeben. Beim ersten Bildplattensystem nahm ein die Bildplatte abtastender, von einem Seilzug nach jeder Umdrehung eine Rillenbreite weiter nach innen gezogener Diamant von der auf einem Luftpolster schwebenden und sich elastisch verformenden Bildplatte Druckimpulse im Rhythmus der gespeicherten Signale (5 · 105 Bit pro mm) ab und wandelte diese piezoelektrisch in elektrische Signalspannungen um, die nach Verstärkung dem Fernsehempfänger zugeführt wurden. Pro Umdrehung kam ein Fernseheinzelbild zustande. Dieses System konnte sich nicht durchsetzen. Heute stehen für die Unterhaltungselektronik v. a. folgende drei Systeme zur Auswahl: das mit Laserstrahlabtastung arbeitende optische System LV (Abkürzung für englisch laser vision), das kapazitive System CED (Abkürzung für englisch capacitance electronic disc) sowie das ebenfalls kapazitiv abtastende System VHD (Abkürzung für englisch video high density).
 
Das LV-System, auch VLP (Abkürzung für video long play) genannt, beruht auf einer berührungslosen optischen Abtastung der Bildplatte. Die in eine digitale Form gebrachten Bild- und Toninformationen sind unter einer glatten Schutzschicht als Pits in einem dünnen Metallfilm auf dem Kunststoffträger entlang einer spiralförmigen Spur (Spurabstand 1,6 μm) angeordnet und werden (von innen nach außen) von einem 1 μm dicken Laserstrahl abgetastet. Die Länge und der Abstand der Pits bestimmen den Informationsgehalt; die anderen Abmessungen sind für alle Pits gleich (Breite 0,4 μm, Tiefe 0,1 μm). Die durch unterschiedliche Reflexion des Laserstrahls sich ergebenden Lichtschwankungen werden von Photodioden in elektrischen Spannungsschwankungen umgewandelt und diese mittels einer Digitalelektronik im Abspielgerät in die von jedem Fernsehgerät verwertbaren Fernsehsignale zurückverwandelt. Die Spielzeit einer mit 1 500 Umdrehungen/min rotierenden LV-Bildplatte (Durchmesser 30 cm) beträgt bei der CAV-Version (CAV Abkürzung für englisch constant angular velocity, »konstante Winkelgeschwindigkeit«) maximal 36 min je Seite und bietet eine Reihe von Sonderfunktionen (z. B. schneller Suchlauf, Zeitraffer, Zeitdehner, Standbild, Einzelbildwiedergabe). Die CLV-Version (CLV Abkürzung für englisch constant linear velocity, »konstante Laufgeschwindigkeit«) erreicht wegen der von 1 500 auf 500 Umdrehungen pro min abnehmenden Drehzahl eine Spieldauer von 1 Stunde je Seite, bietet dafür aber nicht die Sonderfunktionen wie die CAV-Version. Beide Ausführungsformen ermöglichen Stereowiedergabe in Hi-Fi-Qualität.
 
Beim CED-System werden die Bild- und Toninformationen in Form von wellenartigen, flachen Rillen auf die elektrisch leitende Trägerplatte gebracht. Getragen von einer über die Rillen gleitenden, spurführenden Diamantnadel, tastet ein Metallplättchen die auf der CED-Bildplatte gespeicherten Informationen in kapazitiver Weise ab; dabei stellen das Metallplättchen und das Bildplattenträgermaterial die Elektroden eines Kondensators dar. Die hierdurch erzeugten äußerst geringen Kapazitätsänderungen werden durch elektronische Schaltungen so weit aufbereitet, dass sie einem Fernsehgerät zugeführt werden können. Die Spieldauer beträgt bei 450 Umdrehungen/min und 30 cm Durchmesser 1 Stunde je Seite.
 
Das VHD-System arbeitet ebenso wie das CED-System mit einer kapazitiven Abtastung der Informationen, benötigt jedoch keine mechanische Spurführung, da dies elektronisch geregelt wird. Daher sind ebenso wie bei der LV-Bildplatte verschiedene Sonderfunktionen möglich. Nachteil ist wie bei der CED-Bildplatte die hohe Empfindlichkeit gegenüber Staub und Fingerabdrücken; sie darf daher im Gegensatz zur LV-Bildplatte nur mit einer Schutzhülle gehandhabt werden.
 
In der Entwicklung befindet sich eine Bildplatte, die nach dem Prinzip des magnetooptischen Speichers arbeitet. Sie könnte beliebig gelöscht und wieder bespielt werden. (CD)
II
Bildplatte,
 
optische Platte.

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Bịld|plat|te, die (Ferns.): schallplattenartige Folie, die mit einem entsprechenden Gerät abgetastet wird u. so Bild u. Ton auf den Fernsehschirm überträgt; Videoplatte: die Bildplatte hat sich nicht durchgesetzt.

Universal-Lexikon. 2012.