Akademik

schmieden
ersinnen; entwickeln; ausarbeiten; erfinden; ausfeilen (umgangssprachlich); konstruieren; (sich) ausdenken; entwerfen; konzipieren

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schmie|den ['ʃmi:dn̩], schmiedete, geschmiedet <tr.; hat:
a) als Schmied, als Schmiedin bearbeiten:
Eisen in glühendem Zustand schmieden.
Zus.: zusammenschmieden.
b) aus glühendem Metall, besonders Eisen, mit einem Hammer formen, herstellen:
Waffen, Hufeisen, ein Gitter, eine Klinge schmieden; eine geschmiedete Klinge.

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schmie|den 〈V. tr.; hat
1. in glühendem Zustand mit dem Hammer formen
2. 〈fig.〉 ersinnen, sich ausdenken
● man muss das Eisen \schmieden, solange es heiß ist 〈Sprichw.〉 man muss einen Plan versuchen durchzusetzen, solange die Zeit dafür günstig ist; Pläne \schmieden 〈fig.〉; Ränke \schmieden 〈fig.〉; Verse \schmieden 〈fig.〉; unsere Freundschaft, Liebe ist fest geschmiedet 〈fig.〉 durch Bewährung, Erprobung fest geworden; jmdn. in Ketten \schmieden in Ketten legen, mit K. fesseln; „Hat nicht mich zum Manne geschmiedet die allmächtige Zeit und das ewige Schicksal ...?“ (Goethe, Prometheus) [<ahd. smidon, got. gasmiþon in dem umfassenden Sinne „bewirken“; → Schmied]

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schmie|den <sw. V.; hat [mhd. smiden, ahd. smidōn, eigtl. = mit einem scharfen Werkzeug arbeiten; schnitzen]:
1. glühendes Metall mit dem Hammer od. maschinell bearbeiten, um es in eine bestimmte Form zu bringen:
er schmiedete den Stahl zu einer Klinge.
2.
a) durch Schmieden (1) herstellen:
Gitter s.;
eine geschmiedete Klinge;
Ü er hat ein schlagkräftiges Team geschmiedet;
b) durch Schmieden (2 a) befestigen:
einen Sträfling an eine Kette s.

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Schmieden,
 
Verfahren zum Druckumformen von Metallen; zum Schmieden gehören Freiformen, Gesenkschmieden, Durchdrücken und Eindrücken; auch Trenn- und Fügeverfahren, wenn sie in einer bestimmten Weise durchgeführt werden (z. B. Abschroten, Feuerschweißen). Meist erfolgt das Schmieden in einem Temperaturbereich, in dem aufgrund von Erholungs- und Rekristallisationsvorgängen das Umformvermögen des Metalls größer ist, die Spannungen und Kräfte aber kleiner sind. Das Umformen bei Raumtemperatur ist ebenfalls möglich, man spricht dann von Kaltschmieden oder Kaltgesenkschmieden. Geschmiedete Werkstücke haben gegenüber gespanten Werkstücken den Vorteil eines nicht unterbrochenen, dichteren Gefügeverlaufs; das nach dem Gießen vorhandene grobkristalline Gefüge wird außerdem in ein feinkörniges umgewandelt. Durch Schmieden lassen sich bei geringerem Gewicht und Volumen die Festigkeit, Streckgrenze, Kerbzähigkeit und Verschleißfestigkeit erhöhen. Vorher im Rohteil eventuell vorhandene Gefügefehler verschwinden durch Verschweißen von Lunkern und Gasblasen. Allerdings können Risse und bei falscher Wärmebehandlung Verbrennungen entstehen. Die Formänderung durch Umformen, Trennen oder Fügen wird in einzelne Arbeitsverfahren unterteilt. Man unterscheidet das Stauchen (Längenverkürzung bei Querschnittsvergrößerung), Anstauchen, Beihalten (Zurückschmieden einer unerwünschten Breitung), Recken, Strecken, Breiten, Kneten, Stempeln (maßhaltiges Fertigschmieden unter schnell schlagenden Hämmern auf Formsätteln), Dengeln, Biegen, Durchsetzen, Verdrehen, Absetzen und Lochen, das Abschroten (Abtrennen), Schlitzen und Putzen (Entfernen von Oberflächenfehlern mit Putzmeißel) beziehungsweise das Feuerschweißen. Für diese Arbeitsgänge gibt es spezielle Ambosswerkzeuge, Hämmer und Zangen. Beim maschinellen Schmieden verwendet man v. a. druckluft- oder dampfbetriebene Maschinenhämmer, wenn, wie z. B. beim Stangenschmieden, eine hohe Schlagzahl verlangt wird. Große Umformkräfte bei geringerer Hubzahl erzielt man mit hydraulischen Schmiedepressen (Presse). - Zur Kulturgeschichte Schmiedekunst.
 

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schmie|den <sw. V.; hat [mhd. smiden, ahd. smidōn, eigtl. = mit einem scharfen Werkzeug arbeiten; schnitzen]: 1. glühendes Metall mit dem Hammer od. maschinell bearbeiten, um es in eine bestimmte Form zu bringen: mit der Hand s.; er schmiedet an einem Beil (ist dabei, ein Beil zu schmieden 2 a); er schmiedete den Stahl zu einer Klinge; Ü Während Robespierre ... tagaus, tagein erscheint, um den revolutionären Willen des Volkes zu s. (Sieburg, Robespierre 83). 2. a) durch Schmieden (1) herstellen: Waffen, Gitter, Hufeisen s.; geschmiedeter Stahl; eine geschmiedete Klinge; das Teil ist aus einem Stück geschmiedet; Ü Fluchtpläne, Ferienpläne s.; Der General ... bringt es jetzt fertig, ...eine Achse mit Bonn zu s. (Dönhoff, Ära 130); Mit stählerner Disziplin hat er aus diesen gallischen Legionen ... eine hervorragende Truppe von größter Beweglichkeit geschmiedet (Thieß, Reich 266); b) durch Schmieden (2 a) befestigen: einen Sträfling an eine Kette s.; Ü Fromme Hirten der Christenheit, durch Berufung und Machtlust an ihr Amt geschmiedet (Koeppen, Rußland 176).

Universal-Lexikon. 2012.