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Unkosten
Spesen; Kosten; Kapitalaufwand; Aufwand; Aufwendung; Ausgabe; Kostenaufwand

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Un|kos|ten ['ʊnkɔstn̩], die <Plural>:
a) [unvorhergesehene] Kosten, die neben den normalen Ausgaben entstehen:
durch seinen Umzug sind ihm große Unkosten entstanden;
sich in Unkosten stürzen (ugs.): für etwas besonders viel Geld ausgeben:
für so etwas stürzt du dich in Unkosten?
b) (ugs.) finanzielle Ausgaben:
hatten Sie Unkosten?
Syn.: Aufwand <Singular>, Aufwendungen, Ausgaben, Auslagen, Kosten.
Zus.: Reiseunkosten.
 
• Kosten/Unkosten
Unter Kosten versteht man alles, was für eine Sache aufgewendet wird oder worden ist, sowohl das Entgelt für die gekauften oder zu kaufenden Gegenstände als auch das Entgelt für die geleistete oder zu leistende Arbeit:
– Die Angeklagte trägt die Kosten des Verfahrens.
– Die Firma will versuchen, die Materialkosten erheblich zu senken.
Als Unkosten bezeichnet man die oft unvorhergesehen entstehenden Kosten, die außer den normalen Ausgaben zusätzlich und ohne eigentlichen Gewinn entstehen. Unkosten werden als Verlust oder unnötig angesehen. Bei gewerblichen Veranstaltungen, an denen also verdient wird, entstehen »Betriebskosten«, bei privaten Veranstaltungen müssen die »Unkosten« gedeckt werden. Im Unterschied zu »Kosten« wird bei »Unkosten« meist kein genitivisches Attribut (»die Kosten des Verfahrens«) angeschlossen:
– Durch ihren Unfall sind ihr erhebliche Unkosten entstanden.
– Warum sollten die Gäste einer Hochzeitsfeier nicht einen Teil der Unkosten selbst tragen?
Das Präfix »Un-« hat hier übrigens nicht verneinenden Sinn (wie z. B. bei »Untreue«, »Unfreundlichkeit«), sondern verstärkenden (wie z. B. bei »Unwetter«, »Unmenge«, »Unzahl«).

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Ụn|kos|ten 〈Pl.〉
1. Kosten, die außer dem Anschaffungspreis entstehen u. sich dem Einzelerzeugnis nicht zurechnen lassen, sondern auf alle Erzeugnisse umgelegt werden
2. 〈umg. oft〉 Kosten, Ausgaben
● die \Unkosten bestreitet, trägt die Firma; sich \Unkosten machen ● sich in \Unkosten stürzen 〈umg.〉 (viel) Geld ausgeben; mit dieser Arbeit hast du dich nicht in geistige \Unkosten gestürzt 〈fig.; umg.〉 deine geistige Leistung dabei ist gering; die Änderung war mit großen \Unkosten verbunden, verknüpft; etwas ohne große \Unkosten ändern lassen; er will mit zu den \Unkosten beitragen [<mnddt. unkost, urspr. „schlimme Kosten“]

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Ụn|kos|ten <Pl.> [eigtl. = unangenehme, vermeidbare Kosten]:
a) [unvorhergesehene] Kosten, die neben den normalen, eingeplanten Ausgaben entstehen:
die U. belaufen sich auf 500 Euro;
mir sind sehr hohe, gar keine U. entstanden;
die U. [für etw.] tragen, bestreiten, übernehmen;
das Fest war mit großen U. verbunden;
sich in U. stürzen ([hohe] Ausgaben auf sich nehmen);
sich in geistige U. stürzen (scherzh.; sich geistig anstrengen, intellektuellen Aufwand treiben);
b) (ugs.) Ausgaben:
die Einnahmen deckten nicht einmal die U.
Das Präfix Un- hat hier keine verneinende, sondern eine verstärkende Bedeutung; das Wort Unkosten kann also weitgehend synonym zu Kosten verwendet werden. Lediglich in der Fachsprache der Betriebswirtschaftslehre darf das Wort Unkosten nicht verwendet werden; hier gelten nur die Bezeichnungen Kosten bzw. Gemeinkosten als korrekt.

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Unkosten,
 
umgangssprachlicher Ausdruck für Kosten, besonders auch für vermeidbare oder unvorhergesehene Kosten, sowie für Ausgaben.

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Ụn|kos|ten <Pl.> [eigtl. = unangenehme, vermeidbare Kosten]: a) [unvorhergesehene] Kosten, die neben den normalen, eingeplanten Ausgaben entstehen: die U. belaufen sich auf 500 Mark; mir sind sehr hohe, gar keine U. entstanden; die U. [für etw.] tragen, bestreiten; nachdem ich ... dann auch noch sehr viele U. wegen meiner Scheidung hatte (Spiegel 41, 1978, 117); Wer den Bewerber anreisen lässt, muss dessen U. auch dann bezahlen, wenn darüber nichts vereinbart worden war (Hörzu 44, 1975, 113); das Fest war mit großen U. verbunden; *sich in U. stürzen ([hohe] Ausgaben auf sich nehmen): bei der Hochzeit seiner Tochter hat er sich ganz schön in U. gestürzt; sich in geistige U. stürzen (scherzh.; sich geistig anstrengen, intellektuellen Aufwand treiben): der Festredner hat sich nicht gerade in geistige U. gestürzt; b) (ugs.) Ausgaben: die Einnahmen deckten nicht einmal die U.; ∙ c) *auf jmds. U./auf U. von jmdm., etw. (zum Nachteil, Schaden von jmdm., etw.): weil sie keine Lust hatten, mir auf U. ihrer Selbstheit Gutes wirken zu helfen (Wieland, Agathon 12, 11).

Universal-Lexikon. 2012.