Akademik

Griffel
Grịf|fel 〈m. 5
1. Schreibstift aus Schiefer (für Schiefertafeln), Zeichenstift
2. fadenförmiges Gebilde des Fruchtknotens, in das die Pollenschläuche einwachsen
3. 〈umg.〉 Finger
[<ahd. griffil <ahd. graf <afrz. grafe <lat. graphium <grch. grapheion „Schreibgerät“, zu graphein „schreiben“; mit Anlehnung an ahd. grifan „greifen“ + Werkzeugsilbe ...il]

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Grịf|fel, der; -s, -:
1. [mhd. griffel, ahd. griffil, unter Einfluss von: grīfan (greifen) zu: graf < lat. graphium < griech. grapheĩon = Schreibgerät] Schreibstift für Schiefertafeln.
2. (Bot.) stielartiger Fortsatz eines Fruchtknotens, der die Narbe trägt.
3. <meist Pl.> (salopp) Finger:
G. weg von den Keksen!

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I
Griffel
 
(Pen, Stift), Eingabegerät, das bei einem berührungsempfindlichen Bildschirm (Touchscreen) oder bei einem Grafiktablett benutzt wird. Griffel werden heute ganz überwiegend als einfache Stifte gebaut, mit denen der Benutzer an der gewünschten Position Druck auf die berührungsempfindliche Fläche des Bildschirms oder des Tabletts ausübt. Ältere Griffel waren mit einem Kabel verbunden und ließen einen Strom zu Kontakten der Oberfläche fließen.
II
Griffel,
 
1) Botanik: Stylus, mehr oder weniger stielartiger Abschnitt der Fruchtblätter zwischen Fruchtknoten und Narbe im Stempel der Blüten vieler Bedecktsamer. Der Griffel bringt die Narbe in eine für die Bestäubung geeignete Stellung und leitet im hohlen oder mit lockerem Gewebe ausgefüllten Griffelkanal die Pollenschläuche der auf der Narbe nach der Bestäubung auskeimenden Pollenkörner zu den im Fruchtknoten eingeschlossenen Eizellen.
 
 2) Schreibgerät: Schreibgriffel.
 

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Grịf|fel, der; -s, - [1: mhd. griffel, ahd. griffil, unter Einfluss von: grīfan (↑greifen) zu: graf < lat. graphium < griech. grapheĩon = Schreibgerät]: 1. Schreibstift für Schiefertafeln: Zu meinen Krallenfüßen, unter meinem mörderischen Thronsitz, steht mein liebster Sohn Manfred aus der Bianca Lancia und spricht, während er Wachstafel und G. aus dem Gewand zieht, zu mir herauf (Stern, Mann 300). 2. (Bot.) stielartiger Fortsatz eines Fruchtknotens, der die Narbe trägt. 3. <meist Pl.> (salopp) Finger: Bond ... schlägt dem Erzschurken ... mal wieder auf die gierigen G. (Spiegel 52, 1990, 180).

Universal-Lexikon. 2012.