Gri|saille 〈[griza:j] f. 19〉
I 〈Mal.; unz.〉
1. Malerei, die lediglich Abstufungen von Grau verwendet; Sy Grau-in-grau-Malerei
2. schwarzweiß gemustertes Seidengewebe
II 〈zählb.〉 Gemälde in Grisaille-Technik
[frz., „grau in grau, grauer Kleiderstoff“; zu frz. gris „grau“]
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Grisaille
[gri'zaːj(ə); französisch, zu gris »grau«] die, -/-n, Grau-in-grau-Malerei, Malerei in grauen (auch bräunliche und grünliche) Farben. Sie trat zuerst in der Glasmalerei auf, ausgehend von den Bauten der Zisterzienser, denen Fenster mit farbigen Bildern verboten waren. Grisaille wurde häufig benutzt zur Nachahmung plastischer Steinbildwerke. Frühe Beispiele sind die Personifikationen der Tugenden und Laster in der von Giotto ausgemalten Arenakapelle in Padua (zwischen 1304 und 1313) und die Darstellungen des Johannes des Täufers und Johannes des Evangelisten auf der Außenseite der Flügel des Genter Altars (1432). In der Folgezeit wurde Grisaille u. a. von H. Bosch, M. Grünewald, P. Bruegel der Ältere, D. Beccafumi, P. P. Rubens, A. van Dyck und F. Boucher verwendet. Im 16. Jahrhundert fand sie Eingang in die Emailkunst (Jean II. Pénicaud). In Renaissance und Barock bedienten sich Stecher bei Reproduktionen häufig einer Grisailleskizze anstelle des Originals zur Arbeitserleichterung.
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Gri|saille [gri'za:j], die; -, -n [...jən; frz. grisaille, zu: gris = grau]: 1. (Malerei) a) <o. Pl.> Malkunst in grauen, auch bräunlichen u. grünlichen Farbtönen; Grau-in-grau-Malerei; b) Gemälde in grauen, auch bräunlichen u. grünlichen Farbtönen: -n von Giotto in Padua; Ü Die G. eines eintönigen, beliebigen Lebens, in graue Worte gefasst (MM 29. 1. 65, 23). 2. <o. Pl.> grau in grau gemusterter Seidenstoff.
Universal-Lexikon. 2012.