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Gris
Grịs,
 
Juan, eigentlich José Victoriano González Pérez [gɔn'θalɛθ 'pɛrɛθ], spanischer Maler und Grafiker, * Madrid 23. 3. 1887, ✝ Paris 11. 5. 1927; übersiedelte 1906 nach Ingenieur- und Malstudien in Madrid nach Paris. Er verdiente seinen Unterhalt mit Karikaturen im Stil der Art nouveau und trat in Verbindung mit P. Picasso und G. Braque. Um 1911/12 wendete er sich der kubistischen Malerei zu. Gris legte seine Bilder nach einem formalen Gesamtkonzept an, das sich auf die Mittelachse des Bildraumes bezieht. 1912 wurde er Mitglied der Section d'Or. Er begann, die illusionistische Perspektive mit der kubistischen Simultanansichtigkeit des Gegenständlichen unter Einbeziehung der Technik der Collage zu kombinieren und wurde damit der Begründer des synthetischen Kubismus. Die Werke der Jahre 1916-19 sind nach abstrakten Form- und Farbwerten streng architektonisch aufgebaut. In der Folgezeit lockerte sich der Stil unter Übernahme arabesker Elemente und erhielt einen lyrischen Tenor. Gris illustrierte u. a. »Mouchoir de nuages« von T. Tzara (1926) und schuf drei Ballettausstattungen für die Ballets russes (1924).
 
Literatur:
 
D.-H. Kahnweiler: J. G., Leben u. Werk (a. d. Frz., 1968);
 
J. G., bearb. v. G. Tinterow, Ausst.-Kat. (Madrid 1985);
 
J. G., bearb. v. C. Green, Ausst.-Kat. Staatsgalerie Stuttgart u. a. (1992).

Universal-Lexikon. 2012.