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Ikonostase
Iko|no|sta|se auch: Iko|nos|ta|se 〈f. 19; in grch.-orthodoxen Kirchen〉 dreitürige, mit Ikonen bedeckte Wand zw. Altar- u. Gemeinderaum; oV Ikonostas [mgrch. <grch. eikon „Bild“ + stasion (<histanai „stehen“)]

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Iko|no|s|tas, der; -, -e, Iko|no|s|ta|se, die; -, -n, Iko|no|s|ta|sis [auch: …'sta…], die; -, …asen [russ. ikonostas < mgriech. eikonostási(on)] (Kunstwiss.):
dreitürige Bilderwand zwischen Gemeinde- u. Altarraum in orthodoxen Kirchen.

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Ikonostase
 
[russisch-mittelgriechisch] die, -/-n, Ikonostas, Bilderwand, in orthodoxen Kirchen eine mit Ikonen geschmückte hohe hölzerne Wand mit drei Türen, die den Altarraum vom Gemeinderaum trennt. Ihre (größere) Mitteltür (Königstür, heilige Pforte) führt zum Altar, die beiden Seitentüren (Nord- und Südtür) in die Nebenräume des Allerheiligsten. Die Ikonostase entstand aus dem Templon, einer Abschrankung des Allerheiligsten in Form einer Pergola mit halbhohen Schrankenplatten und einem Architrav, der im Laufe der Zeit zum Träger von Ikonen wurde. Weitere Ikonen ersetzten die Vorhänge, die zwischen den Säulen des Templon hingen, um den Vollzug der Eucharistie vor den Augen der Laien zu verhüllen. Die Anfänge dieser Entwicklung sind in mittelbyzantinischer Zeit zu beobachten. Die Ikonostase im heutigen Sinne scheint in Russland im 14. Jahrhundert entstanden zu sein. Im griechischen Raum wurde sie erst in nachbyzantinischer Zeit übernommen. Die russische Ikonostase kann bis zur Wölbung reichen, in den übrigen orthodoxen Ländern bleibt sie niedriger und ist meist durch ein Kreuz bekrönt. Die heilige Pforte trägt zuoberst fast immer das Bild der Verkündigung, darunter Bilder der vier Evangelisten oder der vier wichtigsten Kirchenväter. Rechts von ihr hat eine Christusikone oder die Ikone des Kirchenpatrons ihren Platz, links immer ein Bild der Gottesmutter. Über der Mitteltür ist das Abendmahl dargestellt. Auf den Nebentüren erscheinen Bilder der Erzengel oder heiligen Diakone, neben ihnen können Ikonen verschiedener Art angebracht sein. Über diesem Unterteil liegen drei bis vier Querfriese. Der unterste und ranghöchste von ihnen trägt die Deesis. Darüber liegt ein Fries mit 12-16 kleineren Ikonen der Hauptfeste des Kirchenjahres. Der dritte Rang zeigt die Propheten zuseiten Marias, der in Russland selten fehlende vierte Rang die Erzväter und andere alttestamentlichen Gestalten zuseiten der Trinität. Die hölzernen Ikonostasen haben seit dem 16. Jahrhundert oft sehr reiches, häufig vergoldetes Schnitzwerk.

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Iko|nos|tas, der; -, -e, Iko|nos|ta|se, die; -, -n, Iko|nos|ta|sis [auch: ...'sta...], die; -, ...asen [russ. ikonostas < mgriech. eikonostási(on)]: dreitürige Bilderwand zwischen Gemeinde- u. Altarraum in orthodoxen Kirchen.

Universal-Lexikon. 2012.