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Klimatechnik
Kli|ma|tech|nik 〈f. 20; unz.〉 Gesamtheit aller Maßnahmen zur Beeinflussung des Raumklimas

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Kli|ma|tẹch|nik, die <o. Pl.>:
Teilgebiet der Technik, das sich damit befasst, in Räumlichkeiten einen bestimmten Luftzustand unabhängig von äußeren Einflüssen herzustellen u. aufrechtzuerhalten.

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Klimatechnik,
 
Raumlufttechnik, Fachrichtung der Ingenieurwissenschaften, die die Erzeugung vorgegebener klimatischer Umgebungszustände in geschlossenen Räumen (Raumluftzustand, Raumklima) zum Gegenstand hat. Das Raumklima ist besonders abhängig von der Raumlufttemperatur, der Strahlungstemperatur der Raumumgrenzungsflächen, der Luftfeuchte sowie von der Bewegung und Zusammensetzung (z. B. Staubgehalt) der Raumluft und kann durch Änderung dieser Faktoren beeinflusst werden. Die das Gesamtgebiet der Klimatechnik beherrschenden Bereiche sind daher Heizung, Kühlung, Lüftung, Be- und Entfeuchtung sowie Entstaubung; darüber hinaus sind Thermodynamik, Strömungs-, Mess- und Regelungstechnik, Akustik und Hygiene wesentliche Bestandteile der Klimatechnik. Es lassen sich vonseiten des Raumklimas zwei Gebiete abgrenzen, von denen sich das eine mit der Entwicklung von Humanklimaanlagen befasst. Diese passen die klimatischen Verhältnisse in Aufenthalts- und Arbeitsräumen den menschlichen Bedürfnissen an. Der Bereich der dabei herzustellenden Luftzustände entspricht den physiologischen Vorgängen und hygienischen Ansprüchen, die je nach Jahreszeit unterschiedlich sein können (Temperaturbereich 20-26 ºC, Feuchtebereich 35-65 % relative Luftfeuchte). Während innerhalb der genannten Grenzen jede gewünschte Temperatur mit einer Toleranz von ±0,5-1 ºC einstellbar sein muss, kann die Luftfeuchte ohne unmittelbar merklichem Einfluss auf das Behaglichkeitsempfinden in den genannten Grenzen weitgehend frei gewählt werden. Für den Winterbetrieb genügt gewöhnlich eine Feuchteregelung, die ein Unterschreiten der relativen Feuchte von 35 % verhindert.
 
Das andere Gebiet befasst sich vorwiegend mit der Entwicklung von Anlagen für Werk-, Lager-, Laborräume sowie Reinräume (Industrieklimaanlagen), die vorzugsweise den Bedürfnissen zu lagernder oder zu verarbeitender Stoffe oder bestimmter Verarbeitungsprozesse angepasst sind. In den meisten Fällen muss sowohl eine genaue Temperaturregelung als auch eine präzise Feuchteregelung gefordert werden, wobei häufig sogar an die Luftfeuchte höhere Ansprüche als an die Raumtemperatur gestellt werden. Die Temperatur- und Feuchtebereiche sind wesentlich größer als bei Klimaanlagen für Aufenthaltsräume. In Industrieklimaanlagen müssen Temperaturen von etwa —40 ºC (in Kaltlagerräumen) bis etwa +40 ºC (z. B. bei der Oxidation des Leinöls in der Linoleumindustrie) und relative Luftfeuchten von 10 % (z. B. in der pharmazeutischen Industrie) bis etwa 95 % (z. B. beim Konditionieren von Garn und Gewebe in der Textilindustrie) beherrscht werden. Reinräume, die vorwiegend bei der Chipfertigung in der Elektronikindustrie notwendig sind, stellen zusätzlich extrem hohe Anforderungen an die Staubfreiheit der Raumluft (Reinraumtechnik).
 
Literatur:
 
H. E. Steinacher: Theorie u. Praxis der VVS-Anlagen. Klimaanlagen mit variablem Volumenstrom (1981);
 
K. Heizen, Kühlen, Be- u. Entfeuchten in raumlufttechn. Anlagen, hg. v. H. Loewer (1982);
 H. Rötscher: Grundl. der Lüftungs- u. Klimaanlagen (1982);
 
Jb. der Gebäudetechnik (1988 ff.; zweijährl.);
 C. Ihle: K. mit Kältetechnik (31996);
 F. Reinmuth: Raumlufttechnik (1996).

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Kli|ma|tech|nik, die <o. Pl.>: Teilgebiet der Technik, das sich damit befasst, in Räumlichkeiten einen bestimmten Luftzustand unabhängig von äußeren Einflüssen herzustellen u. aufrechtzuerhalten.

Universal-Lexikon. 2012.