Kri|ti|zịs|mus 〈m.; -; unz.〉 von Kant eingeführtes Verfahren, vor dem Aufstellen eines neuen philosoph. Systems, einer Weltanschauung o. Ä. die Möglichkeiten u. Grenzen der menschl. Erkenntnis festzustellen
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Kritizịsmus
der, -, im weiteren Sinn die besonders stark ausgeprägte kritische Einstellung, im engeren Sinn die Erkenntnislehre I. Kants und alle zu ihr hinführenden und sich an sie anschließenden Bemühungen, die Möglichkeit und die Reichweite eines wissenschaftlich-philosophischen Erkennens festzustellen. Unterbleibt die Erkenntniskritik, so verfällt nach Kant die Philosophie entweder dem Dogmatismus oder dem Skeptizismus.
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Kri|ti|zịs|mus, der; -: 1. (Philos.) (von Kant eingeführte) wissenschaftlich-philosophische Methode, vor der Aufstellung eines philosophischen, ideologischen Systems die methodischen Prinzipien u. Mittel festzustellen u. die Möglichkeit, Gültigkeit u. Gesetzmäßigkeit sowie die Grenzen des menschlichen Erkenntnisvermögens zu kennzeichnen. 2. stark ausgeprägte kritische Einstellung: Der Verlauf des Krieges hat den Enthusiasmus dessen, der sich immer so viel auf seine Skepsis, seine Ironie und seinen K. zugute hielt, allmählich gedämpft (Reich-Ranicki, Th. Mann 169).
Universal-Lexikon. 2012.