Nau|en 〈m. 4; oberdt.〉 kleines Schiff, Fährboot, Nachen; oV Naue
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I Nauen,
Stadt im Landkreis Havelland, Brandenburg, 40 m über dem Meeresspiegel, am Südostrand des Havelländischen Luchs, 10 400 Einwohner; Hausgerätewerk; Großfunkstelle (1906 errichtet, ab 1921 Funk weltweit, bis 1990 »Nauener Zeitzeichen«, heute Ausstrahlung der Programme der »Deutschen Welle«).
Spätgotische Backsteinhallenkirche Sankt Jakobi (14./15. Jahrhundert, Turmaufsatz 1742); neuromanische Basilika Sankt Peter und Paul (1905/06); Goethe-Gymnasium von M. Taut (1913-15); im Nordosten die 1917-19 nach Plänen von H. Muthesius erweiterte ehemalige Großfunkstation.
Nauen entstand Ende des 12. Jahrhunderts im Schutz einer brandenburgischen Burg an der Straße Berlin-Hamburg. 1305 erstmals als Stadt erwähnt, von 1826 bis 1993 Kreisstadt.
Bei Nauen wurde ein befestigtes germanisches Dorf des 3. Jahrhunderts n. Chr. von viereckiger Form mit etwa 50 Häusern entdeckt; es bestand knapp 100 Jahre.
Nauen,
Heinrich, Maler und Grafiker, * Krefeld 1. 6. 1880, ✝ Kalkar 26. 11. 1940; Vertreter des »Rheinischen Expressionismus«, malte, ausgehend von V. van Gogh, Stillleben, Landschaften und Figurenbilder in heller, kräftiger Farbgebung.
E. Marx: H. N. (1966);
H. N. 1880-1940, hg. v. K. Drenker-Nagels, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Bonn (1996).
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Universal-Lexikon. 2012.