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UMTS
UMTS 〈Abk. für engl.〉 Universal Mobile Telecommunication System (universelles mobiles Telekommunikationssystem mit direktem Zugang zum Internet)

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UMTS [u:|ɛmte:'|ɛs ] = universal mobile telecommunication system (im Mobilfunk angewandtes technisches System, das Internetzugang und weitere multimediale Funktionen ermöglicht).

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I
UMTS
 
[Abkürzung für englisch universal mobile telecommunications system], Mobilfunkstandard, der in Europa ab 2002 stufenweise das GSM ablösen soll. UMTS ermöglicht eine bis zu 200-mal schnellere Datenübertragung als derzeit sowie Datenübertragungsraten bis zu 2 Mbit/s. Dadurch zeichnet sich UMTS durch einen erweiterten Leistungsumfang aus, wie der direkte Zugang zum Internet sowie multimediale Anwendungen (Übertragung von Bildern, Videos, Musiktiteln u. a.). Die Nutzung von UMTS mit herkömmlichen Mobiltelefonen ist nicht möglich. Von UMTS und der damit verbundenen neuen Mobilfunktechnologie erhofft man sich positive Impulse für die Wirtschaft, insbesondere im Bereich des Mobile Commerce. - Mit Ersteigerung der von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post vergebenen UMTS-Lizenzen für Deutschland erwarben im August 2000 sechs Unternehmen beziehungsweise Konsortien für rd. 99 Mrd. DM das Recht, bis Ende 2020 ein Mobilfunknetz nach UMTS-Standard in Deutschland zu betreiben. Die meisten der Unternehmen bemühen sich auch in anderen europäischen Ländern um den Erwerb von Lizenzen mit dem Ziel, künftig europaweite UMTS-Dienstleistungen anbieten zu können. (Telekommunikation)
II
UMTS
 
[Abk. für Universal Mobile Telecommunications System], ein 1998 vom ETSI (European Telecommunications Standards Institute) verabschiedeter Mobilfunkstandard. Es soll ab 2003 GSM im Mobilfunk ersetzen. Zum Leistungsumfang gehören neben Sprach- und Audiodiensten die schnelle Übertragung von Multimediainhalten, insbesondere aufwendigen Internetseiten. Grundlage dieser Fähigkeiten ist eine im Vergleich zu GSM wesentlich höhere Datenübertragungsrate, die in Ballungsräumen 2 Mbit/s, in dünn besiedelten Flächen 364 Kbit/s betragen soll. Sie wird erreicht durch die Datenübertragung nach dem ATM-Verfahren (ATM), durch die effiziente Kodierung der Daten nach dem Codemultiplexverfahren und die Integration von leitungs- und paketorientierten Diensten. Außerdem unterstützt UMTS das Internetprotokoll (IP), was den direkten Internetzugang ermöglicht. Die für UMTS vorgesehenen Frequenzbänder liegen in Bereichen um 2 GHz.
 
Um eine globale Kommunikation zu ermöglichen, wird das Funknetz von UMTS, URAN (UMTS Radio Access Network) hierarchisch aus einzelnen Versorgungsebenen aufgebaut. Ganz oben in der Hierarchie stehen erdumspannende Satellitenverbindungen. Das darunter angesiedelte erdgebundene Netz UTRAN ist in Makro-, Mikro- und Pikoebenen gegliedert. Die Makrozellen dienen der flächendeckenden Grundversorgung, Mikrozellen werden zusätzlich in dicht besiedelten Gebieten verwendet, und Pikozellen kommen in sog. Hotspots mit hohem Kommunikationsaufkommen zum Einsatz (Flughäfen oder Bahnhofshallen).
 
Im Jahr 2000 wurden in den meisten europäischen Ländern die Lizenzen für die Frequenzbänder vergeben. In einigen Ländern, so auch in Deutschland, erfolgte dies in Form einer öffentlichen Versteigerung. Die deutschen Lizenzen gingen dabei an T-Mobil von der Deutschen Telekom AG, an Mannesmann Mobilfunk (heute Vodafone), Mobilcom, Group 3G (dahinter stecken Sonera und Telefonica), E-Plus und VIAG Interkom (heute O2).
 
UMTS erfordert einen weit reichenden Umbau der bestehenden Netztechnik, die sowohl Hardware als auch Software betrifft, wobei sich einige der benötigten Komponenten an die GSM-Technik anlehnen. Wegen des hohen Investitionsaufwands ist zu erwarten, dass über einen Zeitraum von mehreren Jahren UMTS- und GSM-Netz parallel betrieben werden und das Letztere erst allmählich verdrängt wird.
 

Universal-Lexikon. 2012.