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ICP
ICP [Abk. für engl. inductively coupled plasma = induktiv gekoppeltes Plasma]: eine für versch. Arten der spektroskopischen Elementanalyse entwickelte Strahlenquelle, bei der ein Gas (meist Argon) im Hochfrequenzplasmazustand Atomisierung u. Anregung der Probe bewirkt.

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ICP
 
[Abk. für Internet Content Provider, dt. »Anbieter von Internetinhalten«], allgemein ein Unternehmen oder eine Organisation (seltener eine Einzelperson), die Texte oder audiovisuelle Dokumente zur Veröffentlichung im Internet anbietet. Das Modewort »Content« kann für buchstäblich alles stehen, was mit HTML beschrieben werden kann, sofern es sich um Information im weitesten Sinne handelt: Zeitungsartikel, Wetterkarten, Musikaufnahmen, Fußballtabellen, Bibliothekskataloge, Telefonbücher, Stammbäume, Online-Spiele, downloadbare Software, Link-Sammlungen, Predigten, Bildungsangebote, Digitalfotoarchive.
 
Man spricht oft von einer »Content-Lücke« im WWW; gemeint ist damit, dass die Technik der Darstellung und Verbreitung von Online-Dokumenten sich wesentlich schneller entwickelt als das Angebot an aussagekräftigen Inhalten. Dies liegt einerseits daran, dass es technisch aufwendig ist, den enormen gedruckten, weltweit auf Bibliotheken und Archive verteilten Wissensschatz in online darstellbare Form zu bringen. Andererseits tun sich viele klassische Anbieter von »Print Content«, also Zeitungsredaktionen, Publizisten u. Ä. noch schwer damit, auf das neue Medium Internet zugeschnittene Produkte zu erstellen. Ein weiteres Hindernis ist die schwierige Rechtslage bei Copyright-Fragen, da illegale Kopien von geschützten, im Internet veröffentlichten Werken oft leicht erstellt werden können. Aus diesen Gründen findet man auf vielen Portalen und Service-Provider-Homepages häufig ähnliche Inhalte, die auf die gleichen Quellen zurückgehen.
 
Man kann ICPs (sehr grob) in zwei Gruppen einteilen: zum einen klassische Medienunternehmen und Verlage, die ihre nicht elektronischen Produkte mehr oder weniger unverändert ins Netz stellen, zum anderen sog. Internetfirmen, die Content-Produkte anbieten, welche speziell auf das Internet zugeschnitten sind bzw. überhaupt nur im Web erzeugt bzw. dargestellt werden können. Beispiele für die erste Gruppe sind Tageszeitungen, die ihre aktuelle Ausgabe oder ihr Archiv ins Netz stellen (eine der ersten deutschsprachigen Zeitungen im Web war die Berliner »tageszeitung«). Ebenso zur ersten Gruppe zu zählen sind Angebote, die klassische Literaturkanons online verfügbar machen (z. B. das Project Gutenberg). Zur zweiten Gruppe gehören multimediale Netzzeitungen, welche in HTML produziert werden und über Links und Formulare mit anderen Netzdokumenten sowie den Lesern und Leserinnen in Beziehung treten. Ein anderes Beispiel von »echtem« Internet-Content sind Auskunftsdienste, die per Datenbankeingabe oder -abfrage individuell zugeschnittene Recherchen vermitteln. Natürlich gibt es einen großen Bereich von ICPs, die Merkmale beider Gruppen aufweisen. So gehen in letzter Zeit viele größere Zeitungen und Magazine dazu über, eigene Online-Redaktionen einzurichten: Dadurch sind die Online-Ausgaben dieser Medien nicht mehr nur reine Abbilder der Print-Versionen, sondern enthalten zunehmend eigene Inhalte, die thematisch oder technisch auf die Netzwelt zugeschnitten sind. Ebenso bieten große Bibliotheken wie die Deutsche Bibliothek in Frankfurt am Main oder die Library of Congress in Washington D. C. online recherchierbare Katalogdatenbanken an, welche durch Internetfunktionalitäten eine neue Qualität für Nutzer und Nutzerinnen erhalten. Auch die öffentliche Verwaltung ist unter die ICPs gegangen.
 
Außer der beschriebenen Unterteilung nach publikationstechnischen Gesichtspunkten gibt es noch ein zweites grundsätzliches Unterscheidungsmerkmal: kommerzielle und private, gemeinnützige oder institutionelle Content Provider. Erstere zielen auf finanzielle Vorteile entweder durch Gebühren oder durch mittelbare Effekte wie Werbeeinnahmen oder das Gewinnen von Kundendaten oder -profilen. Letztere stellen neben vielen ungesicherten oder nur eine kleine Zahl von Nutzern betreffenden Informationen auch eine große Zahl von verlässlichen und relevanten Dokumenten ins Web, manchmal mit Unterstützung von Sponsoren. Beispiele hierfür sind staatliche, regionale und lokale Portale, Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen und natürlich die Foren und Websites der Hacker-Community (Hacker).
 

Universal-Lexikon. 2012.