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jemanden unter dem Pantoffel haben
Den Pantoffel schwingen; unter den Pantoffel kommen; unter dem Pantoffel stehen; jemanden unter dem Pantoffel haben
 
Der Pantoffel war früher die für Ehe- und Hausfrauen typische Fußbekleidung. Bei ehelichen Auseinandersetzungen konnte mit dem Pantoffel auch geschlagen oder geworfen werden. Die Wendung »den Pantoffel schwingen« bedeutet also eigentlich, dass eine Frau ihren Mann durch Schläge mit dem Pantoffel maßregelt oder unterdrückt: Seine Frau schwingt den Pantoffel, er hat zu Hause nicht viel zu melden. - Die Wendungen »unter den Pantoffel kommen« und »unter dem Pantoffel stehen« könnten auf einen alten Hochzeitsbrauch zurückgehen, bei dem die Frischvermählten versuchen mussten, sich gegenseitig auf den Fuß zu treten. Wem das zuerst gelang, dem sagte man die Herrschaft in der Ehe voraus. Im umgangssprachlichen Gebrauch stehen auch diese Wendungen für »von der Ehefrau beherrscht werden«: Mit ihm brauchen wir beim Frühschoppen nicht mehr zu rechnen, der ist jetzt ganz und gar unter den Pantoffel gekommen. Er glaubt, er sei der Herr im Hause, aber in Wirklichkeit steht er unter dem Pantoffel. - Entsprechend bedeutet der Ausdruck »jemanden unter dem Pantoffel haben«, dass man den Ehepartner - und zumeist ist damit der Mann gemeint - unterdrückt, beherrscht: Sie hatte auch ihren zweiten Mann von Anfang an unter dem Pantoffel.

Universal-Lexikon. 2012.