Jospin
[ʒɔs'pɛ̃], Lionel, französischer Politiker, * Meudon 12. 7. 1937; Beamter im Außenministerium, Hochschullehrer, ab 1973 Parteifunktionen im Parti Socialiste (PS), nach der Wahl F. Mitterrands zum Staatspräsidenten 1981 dessen Nachfolger als Generalsekretär des PS (bis 1988), gleichzeitig Abgeordneter der Nationalversammlung; 1988-92 Erziehungsminister. Als Präsidentschaftskandidat 1995 erreichte er im ersten Wahlgang mit 23,3 % den höchsten Stimmenanteil, unterlag aber bei der Stichwahl J. Chirac. Im Oktober 1995 wurde er zum Ersten Sekretär des PS gewählt (dieser Funktion bis November 1997). Nach dem Sieg der Linken bei den von Präsidenten Chirac vorzeitig angeordneten Parlamentswahlen übernahm er das Amt des Ministerpräsidenten (Juni 1997). Nach seinem erneuten Scheitern bei den Präsidentschaftswahlen im April 2002 (wo er mit 16,1 % der Stimmen sogar hinter dem Rechtsextremisten J.-M. Le Pen lag und die Stichwahl verfehlte) trat er am 6. 5. 2002 als Regierungschef zurück.
Universal-Lexikon. 2012.