Maiorẹscu,
Titu Liviu, rumänischer Literaturkritiker, Philosoph und Politiker, * Craiova 27. 2. 1840, ✝ Bukarest 1. 7. 1917; studierte in Wien, Berlin, Gießen, Paris und wurde 1872 Professor für Philosophie in Jassy, 1884 in Bukarest; Mitbegründer des Kulturkreises »Junimea« und der Zeitschrift »Convorbiri literare«. In der deutschen Kultur und Philosophie (J. F. Herbart, A. Schopenhauer) verwurzelt, wurde Maiorescu zum geistigen Mentor Rumäniens im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Er gilt als der Begründer der rumänischen Literaturkritik, als Reformator der rumänischen Orthographie und als einer der bedeutendsten Anreger und Förderer der rumänischen Literatur. Konservativer Politiker; mehrfach Minister, widmete er sich besonders der Reform des Unterrichtswesens. Als Ministerpräsident (1912/13) war Maiorescu eine der führenden Persönlichkeiten des Zweiten Balkankrieges.
Werke: Einiges Philosophische in gemeinfaßlicher Form (1861); Poezia română (1867); Critice 1867-1892, 3 Bände (1892-93); Discursi parlamentare, 5 Bände (1897-1915).
Tagebücher: Insemnari zilnice, 3 Bände (herausgegeben 1937-43).
E. Todoran: M. (Bukarest 1977);
Z. Ornea: Viaţa lui T. M., 2 Bde. (ebd. 1986-88).
Universal-Lexikon. 2012.